"Der HSV kann es sich nicht leisten, zum Gespött zu werden, nur weil einigen Spielern anscheinend die richtige Einstellung fehlt. Wer eine harte Hand braucht, der kann sie haben ...", sagte einst der Vorsitzende des HSV, Carl-Heinz Mahlmann. Das war am 23. Oktober 1965, nach einer 0:5-Klatsche des HSV gegen den 1. FC Nürnberg. Es war ja alles schon einmal da. Jede HSV-Zeit hat ihre Krisen und Kommentare.

Auch heute ist der HSV von einer großen Mannschaft meilenweit entfernt. Ein Pünktchen, Tabellenplatz 18. Das tut schon weh. Aber dazu dann noch die heutigen Kommentare. Die führen bei vielen Anhängern zusätzlich zu einer Seelen-Krise. Da sorgt sich Uli Hoeneß im fernen München und sagt: "Das darf niemals passieren, dass der HSV absteigt."

Von überall her kommen sie nun schon, die Beileidsbekundungen. Auch viele Alt-Stars des HSV mischen da kräftig mit. Natürlich aus Sorge. Warum wohl sonst? Aber dazu ist zu sagen: Statt warmer Worte sollten diejenigen, die sich um den HSV sorgen, sich einmal Gedanken machen, wie sie wirklich helfen könnten. Uli Hoeneß hat doch einst dem FC St. Pauli unter die Arme gegriffen, mit einem Benefizspiel. Da capo!

Geld würde helfen, zwar nicht sofort, aber im Winter. Wobei ich nichts gegen Joachim Hilke sagen will. Der HSV-Vize-Chef hat seit diesem Sommer schon hervorragend gearbeitet, hat viele neue Sponsoren für den Klub gewinnen können. Aber vielleicht springt ihm ja der eine oder andere hohe (und betuchte) Herr aus dem Aufsichtsrat zur Seite. Mit einer unbürokratischen Spende - möglichst in Millionenhöhe.

Übrigens: Zu Zeiten von Peter Krohn gab es einst auch leere Kassen. Und was machte der "General"? Er erfand den Hafen-Pokal. Völlig unsinnig, aber es brachte dem HSV Geld. Not macht erfinderisch - und alle "richtigen" HSVer sollten ab sofort kräftig mithelfen (wollen!).

Die HSV-Kolumne "Matz ab" finden Sie täglich im Internet unter www.abendblatt.de/matz-ab