Mal tiefe Trauer, mal Hoffnung und Freude: Die Gefühlswelt des Per Ciljan Skjelbred ist aus den Fugen. Kurz bevor sein Traum vom Wechsel zum HSV in Erfüllung geht, muss der 24-jährige Fußballprofi aus Norwegen erfahren, wie es ist, wenn ein friedliches Land plötzlich von einem unvorstellbaren Verbrechen heimgesucht wird. Einerseits gehen die Gedanken immer wieder zurück an die Tragödie von Oslo. Andererseits ist da die Vorfreude auf die neue Stadt, in der er in den nächsten Jahren mit seiner Freundin und seinem neun Monate alten Sohn leben wird.

Skjelbred musste lange auf die Möglichkeit warten, sein Geld im Ausland zu verdienen. Acht Jahre ist es her, dass er seine erste Chance zu einem Wechsel ins Ausland ablehnte, um lieber bei Rosenborg in seiner Geburtsstadt Trondheim zu bleiben. Die Gelegenheit dazu hatte der damals gerade mal 16-jährige Junge mit den blonden Haaren und den blauen Augen durch die norwegische Casting-Show "Proffdrommen", zu Deutsch: Profi-Traum, bekommen. Er gewann ein Probetraining beim FC Liverpool, der ihn gerne behalten hätte. Doch Skjelbred entschied sich für die geliebte Heimat.

Nun hat es also doch noch geklappt. Nächsten Donnerstag wird der Mittelfeldspieler beim HSV erwartet. Doch mit dem Herzen wird Per Ciljan Skjelbred auch dann in seiner Heimat im Norden sein. Kann der Fußball die Normalität zurückbringen?