Ein Kommentar von Kai Schiller

Große Namen hatte der HSV in der vergangenen Saison reichlich zu bieten, eine große Hilfe war dagegen kaum einer von ihnen. Den Ruud van Nistelrooys, Zé Robertos, Frank Rosts oder Joris Mathijsens trauert mittlerweile kaum ein Fan hinterher. Zu groß war die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit der gezeigten Leistungen. Somit darf Torjäger Mladen Petric guten Gewissens für sich reklamieren, als vermeintlich letzter großer Name beim Umbruch übrig geblieben zu sein.

Anders als die weitergezogenen Stars hat Mladen Petric, der im Sommer 2008 zum HSV stieß, aber mehr als nur eine beeindruckende Zeile im Personalausweis zu bieten. Der Stürmer ist enorm treffsicher, beliebt bei den Fans, zudem unumstrittener Führungsspieler des verjüngten Teams. Dass er seine gute Verhandlungsposition finanziell ausreizt, gehört nun mal zum Geschäft. Michael Oennings und Frank Arnesens Überlegung, dem Kroaten sogar die Binde des Spielführers zu offerieren, ist folglich ein gut durchdachter Schachzug, um Petric eine Vertragsverlängerung über 2012 hinaus nicht nur mit großem Geld schmackhaft zu machen.

Es war richtig und wichtig, sich nach der enttäuschenden Vorsaison von all den großen Namen der Vergangenheit weitgehend zu trennen. Aber genauso wichtig ist es, den letzten großen Star beim HSV möglichst lange zu binden. Dieser HSV braucht einen Spieler wie Petric. Denn eines kann kaum einer in Hamburg vor dem von allen geforderten Neustart wollen: die Perspektiven der neu formierten Mannschaft ohne große Namen kleinzureden.