Ein Kommentar von Kai Schiller

Am kommenden Montag ist Frank Arnesen offiziell seit genau 50 Tagen beim HSV als Sportchef im Amt. Und fragt man bei den Fans nach, fällt das Zwischenfazit für den einstigen Macher von Chelsea London besonders aufgrund der von ihm verpflichteten Neuzugänge wenig schmeichelhaft aus. Jacopo Sala? Gökhan Töre? Michael Mancienne? Jeffrey Bruma? Kennt man alle nicht. Und nun soll auch noch dieser Norweger mit dem kaum auszusprechenden Namen Per Ciljan Skjelbred kommen. Ein vielversprechender Neustart klingt anders, könnte man meinen.

Wer das aber meint, der meint falsch. In Wahrheit hat Arnesen allen HSV-Anhängern vier zentrale Versprechen zum Amtsantritt gemacht. Er wolle den HSV verjüngen und verbilligen, auf hungrige Talente statt auf satte Stars setzen und vor allem das schaffen, was in den vergangenen Jahren fehlte: eine Mannschaft.

Nicht einmal sieben Wochen später muss festgehalten werden, dass Arnesen alle Versprechen gehalten hat. Altstars wie Zé Roberto, Frank Rost oder Ruud van Nistelrooy wurden aussortiert, dafür unbekannte Talente verpflichtet, die erst in Hamburg zu echten Stars heranwachsen sollen. Gerade noch rechtzeitig scheint Arnesen den von allen geforderten Weg, den Hannover, Mainz und Dortmund bereits seit der vergangenen Saison beschritten, gefunden zu haben. Ob der neu eingeschlagene Weg aber auch beim HSV zum Ziel führt, wird weder nach 50 noch nach 100 Tagen entschieden, sondern frühestens nach der kommenden Spielzeit.