Der HSV kassiert zwei Millionen Euro Ablöse von Malaga für Joris Mathijsen - auch Jonathan Pitroipa und Guy Demel werden wohl gehen.

Hamburg. Mit dem HSV hatten sich die Verantwortlichen des FC Malaga bereits über die Ablösesumme in Höhe von zwei Millionen Euro für Joris Mathijsen geeinigt, am Morgen landete der Niederländer mit einem Privatjet in Südspanien, um sich der medizinischen Untersuchung zu unterziehen und einen Vertrag über zwei Jahre plus Option zu unterschrieben. Begleitet wurde der Abwehrspieler von seiner Freundin Cristel, die er am Sonnabend heiraten wird. Mathijsen folgt damit Ruud van Nistelrooy zum Tabellenelften der vergangenen Saison in der Primera Division. Für den HSV absolvierte Mathijsen 211 Pflichtspiele, darunter 148 Partien in der Bundesliga.

Mathijsen ist der erste von vier bis fünf Transfers, die in naher Zukunft abgeschlossen werden sollen. Neben dem 31-Jährigen sind die Verhandlungen bei dem noch verliehenen David Rozehnal (Lille), und Guy Demel (Angebote aus Frankreich) weit fortgeschritten, bei Alex Silva (São Paulo) hakt es noch, da dort noch über den Verteilungsschlüssel und die Wahl des kommenden Vereins verhandelt wird. Schließlich besitzt der HSV nur 50 Prozent der Transferrechte, der Rest liegt bei Spielerberater Juan Figer.

Auch für Jonathan Pitroipa (Vertrag bis 2012) liegen konkrete Anfragen vor, darunter auch von Stade Rennes. Hier hofft der HSV auf drei Millionen Euro Ablöse. Mit diesem Geld könnte sich der Klub den Wunsch, noch einen zentralen Mittelfeldspieler zu verpflichten, erfüllen. Länger bleiben will indes der Vorsitzende Carl-Edgar Jarchow, der dem Aufsichtsrat erklärte, er wolle sein Amt nicht nur kommissarisch bekleiden. Sein Vertrag läuft über drei Jahre, kann aber bislang jederzeit gekündigt werden, sollte der Rat einen Nachfolger bestimmen.

Eine positive Abwicklung dieser Transfers ist im Etat für die kommende Saison bereits fest eingeplant, schließlich muss der HSV im nächsten Geschäftsjahr noch 14 Millionen Euro für bereits getätigte Transfers bezahlen. Mit den Verkäufen würde das Minus auf ein vertretbares Maß im niedrigen einstelligen Millionenbereich reduziert werden, teilte der Vorstand dem Aufsichtsrat bei der gemeinsamen Sitzung am Mittwochabend mit. Die finanzielle Situation wird auch durch zwei abgeschlossene, aber noch nicht veröffentlichte große Sponsorenverträge entspannt, zudem konnten einige Veranstaltungen (wie der Klitschko-Kampf) in der Arena verkauft werden. Mit diesen Maßnahmen hofft die Klubführung, im selbst auferlegten Sparkurs einen großen Schritt machen zu können. Auch das Gehaltsniveau muss von 47 auf 36 Millionen Euro gesenkt werden.