Diekmeier ist bereit. Das hätte ich nicht gedacht. Das hätte er selbst auch nicht gedacht. Wohl niemand hatte an eine so massive Rückkehr geglaubt. Außer Michael Oenning. "Er weiß, was er an mir hat, er kennt mich schon länger", sagt Dennis Diekmeier, der gegen Hoffenheim zum zweiten Mal in Folge und demnach zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf steht. Und das, obwohl er sich erst seit Anfang März wieder im Mannschaftstraining befindet, also fast die gesamte Saison ausgefallen war. "Gegen Köln ging es 55 Minuten schon sehr gut", sagt Diekmeier, der in den zwei Wochen Länderspielpause viel Kraft gesammelt hat: "Die Einheiten waren gut für mich. Ich bin bereit für 90 Minuten", sagt das Talent.

Und die soll er, wenn es nach seinem Entdecker und Förderer Michael Oenning geht, am Sonnabend in Hoffenheim auch bekommen. "Er wird auf jeden Fall beginnen", hatte der Cheftrainer angekündigt. Diekmeier beginnt hinten rechts, vor ihm startet Änis Ben-Hatira, der dem pfeilschnellen Außenverteidiger Vorstöße ermöglichen soll: "Änis ist sehr laufstark", lobt Diekmeier seinen Kompagnon auf rechts, "wenn ich mit nach vorne gehe, ist er immer in der Lage, mich defensiv abzusichern."

Hauptsache zentral. Apropos Laufstärke, die wurde in der Länderspielpause hart trainiert. Härter als sonst. Kraft- und Ausdauerübungen gaben sich die Hand. "Da waren drei Tage so hart wie sonst sieben Tage", sagt Kapitän Heiko Westermann, der gegen Hoffenheim wieder zentral-defensiv im Mittelfeld beginnen wird. "Mir ist egal, ob auf der Sechs oder im defensiven Mittelfeld - Hauptsache eine zentrale Position." Dennoch, so ehrlich ist Westermann dann doch, gerade im Hinblick auf die Nationalelf, für die er nicht nominiert worden war, wären dauerhafte Einsätze in der Innenverteidigung besser. "Das stimmt. Das wäre sicher hilfreich", so Westermann, der allerdings jegliche Personaldiskussionen vermeiden will. "Das ist nicht angebracht", so der Kapitän, "wir müssen jetzt zwei, drei Spiele in Folge gewinnen, um wieder in die Nähe unseres Ziels zu kommen." Und das heißt weiterhin Europa League.

Mitglieder werden informiert. Da dies nur mit Zusammenhalt innerhalb des Vereins zu schaffen ist, haben sich inzwischen die Initiative Pro HSV und der neue HSV-Vorstand einigen können. Aus der eigentlich auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung ausgelegten Petition wird eine Informationsveranstaltung am 22. Mai (11 Uhr, Westtribüne der Imtech-Arena), aus der geplanten Protestveranstaltung eine gemeinsame Veranstaltung, auf der sich Vorstand und Aufsichtsrat zu dem ganzen Theater rund um den Vorstandswechsel äußern werden. "Das war das Ergebnis von sehr konstruktiven Gesprächen zwischen allen Beteiligten", freut sich HSV-Vorstand Oliver Scheel, 45.

Die HSV-Kolumne "Matz ab" finden Sie täglich im Internet unter www.abendblatt.de/matz-ab