Hamburg. Direkt nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft am Mittwoch dachte Dennis Aogo noch, seine HSV-Welt sei endlich wieder in Ordnung. Nach seiner Kritik an der Kritik von Frank Rost hätten sich die beiden kurz am Telefon ausgesprochen, damit sei das Thema wohl erledigt. War es aber nicht. Zwar hatten Rost und Aogo tatsächlich telefoniert, allerdings war Hamburgs Torhüter immer noch - gelinde gesagt - verstimmt über die Maßregelung seines jungen Kollegen. "Wir müssen lernen, dass wir bestimmte Sachen einfach intern lösen. Mit Franks Aussagen war ich von Anfang an nicht einverstanden, damit hat er niemandem geholfen", hatte Aogo Rosts verbalen Rundumschlag nach der 0:6-Pleite bei Bayern München kritisiert. "Der Verein war in diesem Moment am Boden, wir waren zu diesem Zeitpunkt führungslos. Als Mannschaft haben wir definitiv dazu beigetragen, dass diese Unruhe hereingekommen ist. Das darf uns in Zukunft nicht mehr passieren."

Damit derartige Unruhe in Zukunft tatsächlich nicht mehr aufkommt, bat Trainer Michael Oenning seinen Nationalmannschaftsrückkehrer noch am Mittwoch zum Gespräch. Vor versammelter Mannschaft machte Oenning deutlich, dass auch Aogos öffentliche Kritik wenig hilfreich war. Zumal es vor der Länderspielpause eine interne Absprache gegeben hatte, sich für die letzten sieben Saisonspiele öffentlich vor allem mit Kritik aneinander zurückzuhalten. "Ich glaube, die Sache zwischen den beiden ist erledigt", sagt Oenning und hofft, dass nach seinen deutlichen Worten die HSV-Welt vor dem Spiel in Hoffenheim (Sa., 18.30 Uhr) tatsächlich wieder in Ordnung ist.