HSV-Trainer Michael Oenning setzt bei seinem Debüt gegen Köln auf Ruud van Nistelrooy

Hamburg. Michael Oenning hat vor seiner Premiere als Cheftrainer des HSV die Qual der Wahl. Bis auf den Langzeitverletzten Romeo Castelen sind gegen den 1. FC Köln am Sonnabend (15.30 Uhr) alle Feldspieler fit - in diesen Genuss kam sein Vorgänger Armin Veh nie. Doch das soll nicht der einzige Grund sein, warum es nach dem Bayern-Debakel wieder aufwärtsgeht. "Wir trainieren sehr fokussiert, ich habe eine taktische Idee und setze neue Reize", sagte Oenning. Und er setzt auf neues Personal: Altstar Ruud van Nistelrooy kehrt in die Anfangself zurück. Was sich im Training schon angedeutet hatte, unterstrich der Coach mit markigen Worten: "Wir hatten ein langes und offenes Gespräch, an dessen Ende ich den Eindruck hatte, dass er noch einmal alles geben will. Der Name Ruud van Nistelrooy kann immer noch Angst und Schrecken verbreiten."

Davon war er zuletzt jedoch weit entfernt, konnte weder bei seinen Kurzeinsätzen noch mit besonderem Engagement bei den Übungseinheiten überzeugen. Doch in dieser Woche wirkte der Niederländer wieder motivierter. "Wir müssen ihn da einsetzen, wo er am wertvollsten ist - im Sechzehner", gab Oenning die Marschroute vor.

Obwohl der HSV in den letzten beiden Spielen zehn Gegentore hinnehmen musste, will der 45-Jährige gegen Köln keineswegs abwartend, sondern forsch auftreten. Selbst agieren, offensiv spielen, auch wenn es mit Risiko verbunden ist, lautet sein Credo. Und in gewisser Weise sind die Kölner auf jeden Fall ein Vorbild für die Hamburger: Ende Oktober 2010 wechselte der 1. FC Köln in einer tiefen Krise den Trainer, der neue Coach Frank Schaefer gewann sein erstes Bundesligaspiel mit 3:2 - gegen den HSV.