Ein Kommentar von Peter Wenig

Es war Trainer Armin Veh, der den Begriff prägte. Angesprochen auf seine Zukunft, erklärte er, er wolle nicht lange "rumeiern", sondern eine klare und schnelle Entscheidung über seine Zukunft anstreben.

"Rumeiern" könnte zum HSV-Unwort des Jahres 2011 aufsteigen. Zu besichtigen etwa in der unsäglichen Suche nach einem neuen Sportchef, die eineinhalb Jahre währte.

Heute Abend trifft sich der Aufsichtsrat des HSV, um über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Vorstandschef Bernd Hoffmann und dessen Kollegin Katja Kraus zu beraten. Und die Gefahr ist groß, dass wieder über Wochen "rumgeeiert" wird, bis sich im Aufsichtsrat Kritiker und Befürworter des Vorstands einigen werden. Die Folgen wären fatal. Denn während der HSV - wieder einmal - über sich selbst debattiert, steckt die Konkurrenz längst die Claims auf dem Transfer- und Trainermarkt ab.

Dabei kann es für endlose Diskussionen in dieser Frage keinen tiefen Grund geben. Die Ergebnisse der achtjährigen Arbeit des Vorstandsduos liegen auf dem Tisch - niemand braucht einen überarbeiteten Lebenslauf. Der Aufsichtsrat muss sich jetzt schlicht entscheiden. Entweder mit einem eindeutigen Bekenntnis zur jetzigen Chefetage oder mit der Installation eines neuen Vorstands. Hoffman und Kraus, ja der gesamte Verein, haben das Recht auf einen klaren Kurs. Weiteres "Rumeiern" nutzt nur der Konkurrenz.