Der Serbe hat sich in der Mannschaft von Trainer Armin Veh einen Stammplatz erkämpft. Auf neuer Position findet Kacar zu alter Stärke zurück.

Hamburg. Nur drei Gegentore in sechs Rückrundenspielen: Einen besseren Wert kann kein Bundesliga-Klub nach der Winterpause vorweisen. Von einer "neuen Stabilität" ist auf allen Vereinsebenen des HSV immer wieder die Rede - zumindest, wenn es um die Mannschaft geht. Beim 4:0-Sieg gegen Bremen bewies das Team, dass auch ein überraschender Positionswechsel nichts am stabilen Defensivgefüge ändern kann: Gojko Kacar verdrängte Heiko Westermann aus der Innenverteidigung ins Mittelfeld und machte seine Sache so gut, dass er und Joris Mathijsen auch in Kaiserslautern am Sonnabend (15.30 Uhr) gemeinsam verteidigen werden. "Eigentlich dachte ich, dass ich frühestens mit 30 Jahren in die Abwehr muss, wenn ich nicht mehr so viel laufen kann. Aber die Position gefällt mir", sagt der 24-jährige Kacar. Dass er nach seiner Rotsperre nicht schon gegen den FC St. Pauli ins Team rückte, war für den Serben kein Problem. "Das Team hatte in der Woche zuvor gegen Wolfsburg gut gespielt - wäre ich Trainer gewesen, weiß ich auch nicht, ob ich mich aufgestellt hätte."

Nun trifft Kacar auf dem Betzenberg auf einen seiner besten Freunde, den Kroaten Srdan Lakic - vermutlich sein direkter Gegenspieler. "Das ist kein Problem. Wir begrüßen uns vor dem Anpfiff und sagen, dass die Freundschaft 90 Minuten aufhört." Klappte in der Vergangenheit aber nicht immer: Bei einem Spiel mit Ex-Klub Hertha gegen Stuttgart traf Kacar auf seinen serbischen Landsmann Zdravko Kuzmanovic, mit dem Kacar ebenfalls eine gute Freundschaft pflegt. Doch während des Spiels provozierte er einen Platzverweis des Stuttgarters, der dann auch nach den 90 Minuten noch leicht erregt war. "Aber jetzt ist wieder alles gut", beschwichtigt Kacar. An die Pfälzer hat der Defensivmann aber durchweg gute Erinnerungen: Sein erstes Testspiel auf deutschem Boden gewann er auf dem Betzenberg 1:0 mit der Hertha, und beim 2:1-Sieg des HSV im Hinspiel sorgte Kacar mit seinem bisher einzigen HSV-Tor für die Wende.