Auch das Abschlusstraining am heutigen Sonnabend wird Armin Veh, statt wie üblich in der Arena, neben dem Stadion veranstalten müssen. Hintergrund: Am Freitag verhinderte der Dauerregen eine schnellere Verlegung des neuen Rollrasens. Bis zum frühen Nachmittag war gerade einmal der halbe Platz neu verlegt, was den einen oder anderen sogar vermuten ließ, dass der Anpfiff zum Derby am Sonntag gefährdet sein könnte. Das allerdings scheint ausgeschlossen. Dennoch stellt sich die Frage, ob der neue Rasen, wenn er so frisch verlegt ist, dem spielerisch besseren HSV den erhofften Vorteil verschafft, oder es am Ende eine Rutschpartie wird. "Die Frage ist doch eher", kontert HSV-Sprecher Jörn Wolf, "wäre der alte Rasen besser gewesen?" Eine rhetorische Frage, denn der alte Rasen verdiente den Namen nicht mal mehr. Insofern wird hier zumindest alles menschenmögliche versucht. Egal, wie das Ergebnis aussieht.

Apropos Vorteil: den hat der HSV personell. Alle Spieler sind gesund, während der FC St. Pauli unter anderem voraussichtlich beide etatmäßigen Außenverteidiger ersetzen muss. Dabei wird auf der linken Seite der bislang ohne große Spielpraxis und nicht zwingend zu den sprintstärksten Spielern zählende Moritz Volz zum Einsatz kommen. Wie der HSV-Trainer reagiert? Er wechselt seine beiden schnellsten Spieler, nämlich beide Außenstürmer aus. Zumindest ließ er im Training Marcell Jansen links für den bisher gesetzten Eljero Elia und Änis Ben-Hatira rechts für Jonathan Pitroipa spielen. Eine Entscheidung, die Veh im Nachhinein großen Respekt - oder eben viel Kritik einbringen könnte. Denn viele - ehrlich gesagt auch ich - hätten damit gerechnet, dass Armin Veh zumindest gegen Volz auf einen seiner beiden schnellsten Spieler setzt.

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