Echtes Heimweh nach Hamburg hat Lars Meyn nach eigenem Bekunden nicht. Dem Makler für Krankenversicherungen geht es im 5000 Kilometer entfernten Dubai bestens. Die Sonne, das Meer, die Wüste. Der 43-Jährige vermisst nur eins: den HSV. Meyn ist selbst ernannter "Hardcore-HSV-Fan" und Gründungsmitglied der Dubai Diamonds, des 20 Mitglieder starken HSV-Fanklubs im Wüstenemirat. "Das Trainingslager des HSV hier in Dubai ist für uns wie Weihnachten und Geburtstag zusammen", sagt Meyn, der beim täglichen Training fleißig Fotos für sein Erinnerungsalbum macht.

Wenn die Sehnsucht nach seiner Lieblingsmannschaft während der Saison zu groß wird, steigt der frühere Wellingsbüttler einfach ins Flugzeug und fliegt nach Hamburg. Meyn hat sogar noch eine Dauerkarte, sitzt bei mindestens drei Heimspielen pro Saison auf der Osttribüne, Block 5.

In Dubai, wo er seit sechs Jahren mit seiner Freundin und zwei Kindern im Szeneviertel Dubai Marina direkt am Wasser wohnt, ist Meyn als echter HSVer bekannt. Alle zwei Monate trifft er sich am Hamburger Stammtisch mit anderen Fans und diskutiert bei 30 Grad im Schatten, auf welchem Platz sein Team am Saisonende stehen wird.

Nur mit seinem besten Kumpel Ali lässt er sich auf keine Diskussionen ein. Der ist St.-Pauli-Fan. Und dafür, sagt Meyn, müsste man Ali eigentlich in die Wüste schicken.