Hamburg. Am Sonntag wählt die HSV-Basis bei ihrer Mitgliederversammlung vier neue Aufsichtsräte. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Eckart Westphalen ist als Delegierter der Amateure bereits für vier Jahre bestätigt worden.

Abendblatt:

Nach den Erfahrungen seit 2008: Was ist wichtig für die zukünftige Arbeit des Aufsichtsrats?

Eckart Westphalen:

Das Thema Loyalität ist ganz oben anzusiedeln. Wir müssen nach außen geschlossen auftreten. Das beste Zeugnis für unsere Arbeit wäre es, wenn man nur unsere Entscheidungen wahrnimmt, nicht den Prozess davor. Wir alle müssen uns selbstkritisch hinterfragen, wie wir in der Öffentlichkeit auftreten, auch jeder Einzelne. Mittelfristig sollten wir sehr genau darauf achten, welches sportliche Konzept uns der Vorstand vorlegt. Wir wollen eine Philosophie, die vom Jugendbereich an durchgehend bis zu den Profis verfolgt wird. Dazu gehört dann auch, auf junge, hoffnungsvolle Spieler zu setzen und sich die Spieler zu sichern, die bewiesen haben, dass sie sich von ihrem Einsatz her wirklich mit den HSV identifizieren. Wir brauchen einen Aufbruchsgeist in der Mannschaft.

Wer soll in den Aufsichtsrat, was können Sie gebrauchen?

Westphalen:

Wenn sowohl die Wirtschaftskompetenz als auch der Vereinsgedanke gestärkt würden, wäre das eine gute Mischung. Guttun würde uns auch, wenn der Bereich der sportlichen Kompetenz verstärkt würde. Wobei wir diese Kompetenz nur brauchen, um die Arbeit des Vorstands zu beurteilen. Wir wollen als Aufsichtsräte nicht aktiv ins Sportgeschehen eingreifen.

Wann entscheidet sich die Zukunft von Bernd Hoffmann und Katja Kraus?

Westphalen:

Wir wissen, was unsere Vorstände für die Entwicklung unseres Vereins geleistet haben und wie gut er wirtschaftlich aufgestellt ist. Die beiden Vorstandsverträge laufen am 31. Dezember aus, insofern stehen wir nicht unter absolutem Zeitdruck. Eine Frist würde ich nicht nennen wollen. Ebenso wenig möchte ich die Meinung des neu formierten Aufsichtsrats vorwegnehmen. Man sollte grundsätzlich Konzepte und Personen nicht getrennt voneinander betrachten.

Dass Horst Becker als Rats-Vorsitzender des Aufsichtsrats aufhört, lässt erahnen, wie zerstritten das Gremium war.

Westphalen:

Ich kann da nicht für ihn sprechen. Aber ich glaube, dass wir im letzten halben Jahr gut gearbeitet und ein besseres Bild abgegeben haben.

Hätten Sie denn Lust, die Nachfolge anzutreten? Sie sind Beckers Stellvertreter, genau wie Alexander Otto.

Westphalen:

Erst müssen wir abwarten, wer die vier neuen Kollegen sind. Bei unserer konstituierenden Sitzung wird sich zeigen, wer Mehrheiten findet.

Wie Eckart Westphalen zu den offenen Transferforderungen steht: Lesen Sie weiter unter www.abendblatt.de/sport