Nach dem Patzer des Bosniers traf sein Freund doppelt

Hannover/Hamburg. Mit gesenktem Kopf und traurigen Rehaugen schlurfte Muhamed Besic am Ende der wahrscheinlich aufregendsten Woche seines Lebens durch die Katakomben der AWD-Arena - und wollte sich partout nicht trösten lassen. Ob er denn trotz seines unglücklichen Fehlers vor dem 0:1 durch Lars Stindl (31.) auch ein ganz klein wenig stolz auf sein erstes Bundesligaspiel von Anfang an sei, wollte einer vom 18-Jährigen wissen. "Nein", antwortete der Bosnier, "dieser Fehler macht alles kaputt".

Alles, damit dürfte Besic sein Bundesligadebüt eine Woche zuvor in Dortmund, sein Länderspieldebüt für Bosnien am Mittwoch und sein insgesamt gutes Startelf-Debüt am Sonnabend in Hannover gemeint haben. "Ich bin sehr traurig, aber aus Fehlern muss man eben auch lernen", sagte der Innenverteidiger, der für den langzeitverletzten Joris Mathijsen einspringen musste. Die Laune des talentierten Abwehrspielers, dem mal abgesehen von dem bitteren Fehler vor dem 0:1 eine starke Partie bescheinigt wurde, hatte sich während des Spiels nur zweimal kurzzeitig gebessert: "Über die Tore von Son habe ich mich sehr gefreut, aber leider haben sie ja nicht gereicht."

Dabei hätte der Südkoreaner, der zwei Jahre lang gemeinsam mit Besic im HSV-Internat wohnte, nur zu gerne das Debüt seines besten Freundes gerettet. "Ich hatte sogar noch den dritten Treffer auf dem Fuß, aber der Winkel war spitz, so dass ich nur den Pfosten getroffen haben. Das ist unglaublich ärgerlich", sagte Son, der sich nach der Niederlage nur bedingt über seinen ersten Doppelpack seiner Profikarriere freuen konnte: "Ich kann mich wie schon in Köln über die beiden Tore leider nicht freuen, denn sie haben keine Punkte gebracht."

Sons drei Treffer gegen Hannover und Köln haben keine Punkte gebracht

Den ersten gemeinsamen Sieg wollen die beiden 18-jährigen Freunde nun schnellstmöglich nachholen, am besten schon am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Auf viele gemeinsame Erfolge dürfen sich die beiden HSV-Hoffnungsträger ohnehin freuen. Besics Vertrag wurde kürzlich bis 2013 verlängert, Sons Vertrag sogar bis 2014.