Abgenommen. Der erste Eindruck ist prägend. Sagt man so. Im Falle Tunay Torun ist das allerdings anders. Sagt zumindest Trainer Armin Veh. "Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, dachte ich schon: Und mit der Figur will er Profifußballer sein? Aber letztlich bin ich positiv überrascht", lobt der HSV-Coach. Schließlich dreht Torun, den Veh wegen eines Kreuzbandrisses bislang kaum aktiv erleben durfte, im Training ordentlich auf. Torun will sich für einen neuen Vertrag empfehlen. Er hat vier Kilogramm abgenommen und ist nach dem harten Reha-Programm bei Markus Günther drahtiger denn je. Toruns kleines Geheimnis: "Ich habe auf die Ernährung geachtet - und die Baklavas weggelassen." Baklavas sind mit Honig überzogene Blätterteigstücke.

Enttäuscht. Er war selbst zwölf Jahre beim HSV die Nummer eins, er war B-Nationalspieler unter Sepp Herberger und absolvierte 293 Spiele in der Oberliga Nord sowie 106 Bundesligaspiele. Torwart Horst Schnoor ist vom HSV enttäuscht. "Ich habe eine neue Philosophie", verrät der 76-Jährige, "ich bin überzeugt, der HSV ist nur noch Mittelmaß. So enttäuscht mich die Mannschaft weniger, wenn sie verliert." Ausnehmen wollte er seine Nachfolger im HSV-Kasten. "Jaroslav Drobny wurde von der Mannschaft im Stich gelassen." Trotzdem setzt Schnoor auf Frank Rost als Nummer eins. "Der HSV hat ein Luxusproblem. Aber wenn Frank fit ist, muss er wieder spielen."

Wie bei den Kleinen. Fußballer müssen für Premieren (erstes Kind, erstes Tor, erstes Spiel ...) der Mannschaft eine Kiste ausgeben. Früher war das Bier, heute ist es oft Alkoholfreies. Auch Heiko Westermann hält sich, weil er beim Länderspiel gegen Schweden erstmals als Mannschaftskapitän spielte, an die Regel und gibt der Mannschaft einen aus. "Das gehört sich so", sagt der HSV-Verteidiger, "das werde ich beim nächsten Länderspiel nachholen." Was getrunken wird, weiß er noch nicht.

Die HSV-Kolumne "Matz ab" finden Sie täglich im Internet unter www.abendblatt.de/matz-ab