Der Südkoreaner Heung-Min Son traf zum zwischenzeitlichen 2:1 bei seinem Bundesligadebüt - Vertragsverlängerung ruht weiter

Hamburg. Das große Interesse an seiner Person war Heung-Min Son direkt nach seinem Bundesligadebüt und seiner gleichzeitigen Torpremiere in Köln noch ein wenig suspekt. Er dürfe nicht reden, sagte der Südkoreaner kurz nach dem Schlusspfiff, lächelte höflich und verschwand wenig später im Mannschaftsbus. Am Tag nach seiner Premiere "durfte" der 18-jährige Neuprofi seine Gefühle nach seinem ersten Spiel und ersten Tor dann doch in Worte fassen. "Es war ein wunderschönes Gefühl, das Tor zu schießen. Es ist einfach so passiert, ich hatte gar keine Zeit zum Nachdenken", sagte Son, der nur traurig war, dass seine gelungene Premiere nicht mit einem Sieg belohnt wurde.

Nach der zweimonatigen Zwangspause wegen eines Mittelfußbruchs konnte aber selbst die 2:3-Niederlage in Köln Sons gute Laune nicht trüben. "Ich freue mich, dass ich nach dem Fußbruch wieder auf dem Platz stehen kann. Es war ein Anfang", sagte der Offensivallrounder, der zugab, dass die vergangenen Wochen nicht immer einfach waren: "Die Zeit war schwer, ich wäre gern von Anfang an in der Saison dabei gewesen."

Sons Wehmut ist verständlich. Der Youngster, der vor der Saison kaum einem HSV-Anhänger bekannt war, schoss sich mit neun Testspiel-Toren - mehr als jeder andere Hamburger - in der Vorbereitung schnell und nachhaltig in die Herzen der Fans. Und in die Notizbücher der Bundesligascouts. Nach dem VfL Bochum, wo Son bereits 2009 ein Probetraining absolviert hatte, fragten im Sommer auch Hoffenheim, Leverkusen, Nürnberg und mehrere Klubs aus England und Frankreich bei seinem Berater Thies Bliemeister an. Bliemeister sagte allen Interessenten ab und verwies stets auf den bis 2012 laufenden Vertrag.

Geht es nach HSV-Sportchef Bastian Reinhardt, soll der Vertrag möglichst schon bald bis 2015 verlängert werden. "Wir sind in Gesprächen, aber es kann noch ein wenig dauern", sagt Bliemeister dem Abendblatt. Nach seiner Genesung hat Son, dessen Vater gerade zu Besuch in Hamburg ist, zunächst auch ganz andere Prioritäten. Neben seinem Führerschein, den Son derzeit anstrebt, will der jüngste HSVer, der noch immer im Internat in Ochsenzoll wohnt, sich schon bald einen Stammplatz erkämpfen. Das Risiko, dann noch mehr im Mittelpunkt zu stehen, würde Son gern auf sich nehmen.