Der Kroate hat sich die Plantarissehne gerissen. Maxim Choupo-Moting soll den Stürmer am Sonnabend gegen Kaiserslautern ersetzen.

Hamburg. Früher war die Fußballwelt noch einfach zu verstehen. Die Spieler hatten schwarze Schuhe, hießen Uwe, Dieter oder Franz, und wenn sich mal einer verletzte, dann war das Bein gebrochen oder das Kreuzband gerissen. Mindestens. Heute ist das anders. Da gibt es beispielsweise Hamburgs Angreifer Mladen Petric , der vorzugsweise weiße Schuhe trägt und sich nach neuster Diagnose die Plantarissehne gerissen hat. Das soll zwar nicht so schlimm sein wie der Riss der Peroneussehne aus der vergangenen Saison, reicht aber, um zunächst mal zu pausieren.

"Was hat Mladen genau?", fragte Marcell Jansen ungläubig nach dem gestrigen Vormittagstraining, als er mit der Diagnose konfrontiert wurde und sein rudimentäres Fachwissen der Medizin offenbarte. Um die Frage aber zufriedenstellend zu beantworten, bräuchte man wohl tatsächlich ein abgeschlossenes Medizinstudium - oder man fragt einfach in der medizinischen Abteilung des HSV nach. Dort hieß es nach der Röntgenuntersuchung am Dienstag und der Kernspinuntersuchung am Mittwoch: "Petric hat sich nicht nur eine schmerzhafte Prellung der Wadenmuskulatur zugezogen, sondern zusätzlich auch einen Riss der Plantarissehne, die an der Achillessehne ansetzt, verbunden mit einer starken Einblutung." Das versteht zwar immer noch niemand so ganz genau, aber es klingt doch wichtig.

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Wirklich wichtig ist aber wohl eher, wie lange der Kroate erneut auszufallen droht. Gegen den 1. FC Kaiserlautern muss der 29-Jährige in jedem Fall pausieren, und auch die Länderspiele für die kroatische Nationalmannschaft gegen Israel und Norwegen muss Petric voraussichtlich absagen. Im schlimmsten Fall droht sogar eine mehrwöchige Pause, die sich derzeit allerdings nicht wirklich abschätzen lässt. Glück im Unglück: Eine Operation ist vorerst nicht notwendig. Petric soll konservativ behandelt werden, kann derzeit nur zu Hause das betroffene Bein hochlegen.

Nutznießer des Petric-Ausfalls könnte nun - nein, nicht Paolo Guerrero! - Maxim Choupo-Moting sein. Denn während der Peruaner ebenfalls wegen einer Wadenverletzung im Spiel gegen den Aufsteiger ausfällt, hat sich der Kameruner durch gute Leistungen zuletzt für einen Platz neben Ruud van Nistelrooy im Sturm beworben. "Maxim hat zuletzt auch sehr stark trainiert", lobte Veh seinen Youngster, der mit komplettem Vornamen Eric-Maxim heißt und bevorzugt gelbe Schuhe (!) trägt. Sachen gibt es.

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