Hamburg. Vier Monate nach seiner Demission beim HSV scheint sich Ex-Trainer Bruno Labbadia von der Entlassung erholt zu haben. Labbadia, der aktuell als Co-Kommentator für "Liga Total" arbeitet, erzählte der "Welt", dass er seine Freizeit regelrecht genießen kann. Gute Bücher zum Beispiel, zuletzt Robert Harris' "Enigma" und Barack Obamas Biografie. Und natürlich hat er auch an den Niederschlägen aus seiner Zeit als HSV-Trainer gearbeitet, darüber reden mag er allerdings nicht. "Das würde den Rahmen sprengen und sähe nur nach Ausreden aus." Nur so viel: Als es gut lief, hätten alle mitgejubelt, als es den Bach runterging, habe man ihn im Stich gelassen.

Natürlich zieht er Schlüsse für sich, solche Krisen sollen schließlich nicht wieder kommen. "Ich werde nicht von der Art abkommen, wie ich Fußball spielen lassen will." Nämlich schnell, offensiv und attraktiv. Nur wird er das langsamer angehen, "Ich wollte zu schnell zu viel." Er selbst habe eine Erwartungshaltung aufgebaut, weil er überzeugt von der Klasse der Mannschaft war. Am Ende konnte er diese Erwartungen dann nicht erfüllen.