Jonathan Pitroipa zählt zu den Gewinnern beim HSV und ist für Trainer Armin Veh aus der Startelf momentan nicht wegzudenken.

Hamburg. Er hat etwas Gewinnendes. Ein Lächeln, das freundlich und herzlich wirkt. Jonathan Pitroipa zählt mit seiner eher schüchternen und bescheidenen Art seit Jahren zu den Lieblingen beim HSV - von seinen Mitspielern über den Trainerstab bis zum Vorstand. Auf dem Platz gehörte der Mann aus Burkina Faso indes bislang nicht zu den Gewinnern. Seit seinem Wechsel aus Freiburg im Sommer 2008 kam er über eine Joker-Rolle kaum hinaus: Nur neun seiner insgesamt 48 Bundesliga-Einsätze spielte er über die volle Distanz. Seine dürftige Bilanz: vier Tore und drei Tor-Vorlagen.

"Ich hatte mir schon eine ziemlich lange Zeit Gedanken gemacht", gesteht Pitroipa Wechselgedanken, "und ich war mir am Anfang der Vorbereitung nicht sicher, ob es richtig ist, hierzubleiben." In der Chefetage galt Pitroipa ebenfalls als mögliches Auslaufmodell.

Dennoch nutzte er seine minimale Chance beim neuen Trainer Armin Veh. Pitroipa erklärt: "Er hat mir von Anfang an vertraut. Deshalb bin ich immer noch hier." Das Vertrauen zahlte er mit einer sehr guten Leistung beim 2:1-Sieg über den FC Schalke zurück. Vor allem für seine Dribblings bekam er viel Applaus von den Rängen.

Den Aufschwung hat Pitroipa offenbar auch einem besonderen Ernährungsplan zu verdanken. Zwar hat er wohl immer noch die dünnsten Beine der Liga. Mit rund 60 Kilo ist der 1,76 Meter große Pitroipa heute dennoch vier Kilogramm schwerer als bei seiner Ankunft 2008. "Nur Muskeln", wie er selbst versichert.

Dass ihm mit der näher kommenden Rückkehr Piotr Trochowskis namhafte Konkurrenz auf seiner Position ins Haus steht, stört ihn nicht: "Ich habe mehr Selbstvertrauen, das hilft. Ich freue mich, dass wir bald noch mehr Auswahl haben. Das tut der Mannschaft nur gut."

SORGEN VOR DEM DERBY

Ebenso wie ihm selbst der neue Trainer. Veh hatte sich in der Vorbereitung begeistert gezeigt von Pitroipa, ihn viel gelobt: "Pit macht genau das, was er am besten kann: Er nutzt sein Tempo. So ist er für jeden Gegner schwer auszurechnen."

Zudem ist Pitroipa nicht nur selbstsicherer, sondern auch ballsicherer geworden. Schon während der Vorbereitung, wo er zu den großen Gewinnern zählte, orakelte er: "Wir haben große Ziele mit dem Klub und eine starke Mannschaft. Es ist, als könnte jetzt das kommen, was ich schon von Anfang an gehofft habe. Ein Titel mit dem HSV."

Spätestens dann wäre Pitroipa auch auf dem Platz einer der beliebtesten Profis des HSV.