Hamburg. Er ist kein Mann der großen Worte. Ganz im Gegenteil. Gerade vor dem Duell mit seinem früheren Klub Schalke 04 (Sonnabend, 18.30 Uhr, Imtech-Arena) ist Heiko Westermann der gefragteste HSV-Spieler - und bewusst wortkarg. "Ich habe drei Jahre da gespielt, aber was Schalke jetzt macht, ist mir ziemlich egal." Nachdem Schalkes Trainer Felix Magath seinem ehemaligen Schalke-Kapitän einen Wechsel empfohlen hatte, sagt Westermann jetzt: "Ein gewisser Beigeschmack ist da. Aber hauptsächlich freue ich mich darauf, dass es endlich wieder losgeht."

Und das trotz diverser Nebengeräusche. In Anspielung auf die Aussagen Klaus-Michael Kühnes im Abendblatt-Interview sagte Trainer Armin Veh: "Ich habe gehört, dass er noch einen Offensivmann internationaler Klasse holen will. Das würde mir gut gefallen." Besonders der in diesem Zusammenhang vom "Anstoß³"-Investoren ins Gespräch gebrachte Name Rafael van der Vaart. "Der", so Veh, "wäre nicht schlecht für den HSV."

Dass der niederländische Vizeweltmeister mit 4,5 Millionen Euro pro Jahr zu teuer im Gehalt wäre, ist Veh bewusst. Dennoch könnte die Personalie van der Vaart neue Fahrt aufnehmen, nachdem "Marca", eine spanische Sport-Tageszeitung, die als sehr gut informiertes Hofblatt Real Madrids gilt, wieder einmal über Verkaufspläne des Mittelfeldspielers berichtete.

HSV-Trainer Veh plagen vor dem Schalke-Spiel die bekannten Sorgen in der Defensive ("Wir können noch nicht hundertprozentig eingespielt sein"), dafür hat er offensiv ein Überangebot. Derzeit dürfte Ruud van Nistelrooy als einzige Spitze, Paolo Guerrero dahinter auf der Position der "Zehn" auflaufen. Für Mladen Petric bleibt trotz stillen Protestes weiter nur das rechte Mittelfeld. Sollte sich das Van-der-Vaart-Geschäft konkretisieren, könnte der Kroate dann doch noch gehen.