Niederländer fühlt sich von Turin-Interesse “geehrt“ - Diekmeier droht lange Pause

Hamburg. Er wäre endlich "ein Zehner", schließlich hat ihn Hannover-96-Trainer Mirko Slomka dafür in seinen Personalplanungen vorgesehen. Und auch der HSV war zunächst gesprächsbereit. Dennoch hat sich das angedachte Leihgeschäft für HSV-Mittelfeldspieler Robert Tesche, der sich selbst als offensiven Spielgestalter, eben als "Zehner" bezeichnet, wohl zerschlagen. Der Grund: Dem HSV gehen die Alternativen aus. Tesche fällt den langwierigen Verletzungen seiner Kollegen Heung Min Son (Mittelfußbruch) und Romeo Castelen (Knorpelschaden rechtes Knie) zum Opfer. "Unsere Personaldecke lässt solche Überlegungen nach den schweren Verletzungen der beiden nicht mehr zu", bestätigt Sportchef Bastian Reinhardt.

Aus anderen Gründen unverkäuflich ist Eljero Elia. Zumindest vorerst. Der niederländische Nationalspieler wird von Juventus Turin und dem Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg umworben. "Das Interesse ehrt mich. Es würde mich reizen, in Italien zu spielen", sagte Elia der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Allerdings hält sich beim HSV die Begeisterung über Elias Vorstoß in Grenzen. "Eljeros Berater Frank Schouten hat uns mitgeteilt, dass er etliche Anrufe von Juve und Wolfsburg erhalten hat", bestätigt Reinhardt, "und er hat sie stets an uns verwiesen." Bislang sei jedoch nur ein Angebot von Juventus Turin über zwölf Millionen Euro eingegangen. "Ich habe das Fax mit einer Gegenfrage beantwortet", so Reinhardt, "ich habe sie gefragt, warum sie bei ihrem erklärt ernsthaften Interesse kein ernst zu nehmendes Angebot unterbreiten." Auf die Frage der Italiener, wo so ein Angebot finanziell denn anzusiedeln sei, antwortete Reinhardt nicht.

Klar ist aber, dass der HSV seinen Außenstürmer nicht unter 20 Millionen Euro gehen lassen wird. "Für das Geld müsste ich schon mindestens zwei Spieler holen können", umschreibt Reinhardt seine Schmerzgrenze. Die wiederum ist für den VfL Wolfsburg deutlich höher anzusiedeln als für Juventus. Wo Reinhardt die Grenze beim Ligakonkurrenten sieht? "Das ist so gut wie unmöglich", so der Sportchef, "es sei denn, sie überschreiben uns ihr VW-Werk..."

Mit 2,2 Millionen Euro war der vom 1. FC Nürnberg verpflichtete Neu-Hamburger Dennis Diekmeier im Vergleich dazu ein Schnäppchen. Allerdings muss der Linksverteidiger nun eine vierwöchige Zwangspause einlegen. Diekmeier war während des U-21-Länderspiels gegen Island unglücklich umgeknickt. Endgültige Aufklärung über die Schwere der Verletzung brachte gestern Abend die Kernspintomografie: Bänderriss im linken Sprunggelenk lautete die Diagnose.