HSV-Neuzugang Jaroslav Drobny brauchte nicht lange, um zu beweisen, dass er auch in Hamburg eine gute Figur machen wird. Zweieinhalb Stunden nach Arbeitsbeginn verabschiedete sich der 30-jährige Tscheche - in Bluejeans, Pradaschuhen und Ed-Hardy-Shirt - und kündigte in fließendem Deutsch an, dass er dem Torwartduell mit Frank Rost ganz gelassen entgegen sehe. Bevor er aber tatsächlich den Kampf um die Nummer eins aufnimmt, wolle er erst mal: was essen gehen.

Zuvor hatte Drobny klargestellt, dass er natürlich keinesfalls wegen der kulinarischen Vielfalt von Berlin nach Hamburg gewechselt ist, sondern um seinen Erfolgshunger zu stillen. "Der HSV hat Ambitionen. Und die habe ich auch", sagte Drobny, der in seiner Karriere mehr Sprachen lernte (vier) als Titel gewann (null). Nach acht Klubs in fünf Ländern kann sich der mobile Tscheche, verheiratet mit der Griechin Katerina, außer in Deutsch auch auf Englisch, Polnisch und Griechisch unterhalten. Nur das Wort "Titel" brauchte er noch nie nachschlagen.

Bevor Drobny also ab dem ersten Spieltag gegen Schalke die Trophäenjagd beginnt, will er sich zunächst ein Zuhause in seiner neuen Wahlheimat suchen - am liebsten in Stadionnähe. Dann sollen auch Katerina und Sohn Iasonas, 4, nachkommen. Ob er die beiden schon als Hamburgs Nummer eins begrüßen darf? Abwarten und - nicht Tee trinken, sondern essen gehen.