Als die Fußball-Bundesligasaison im Sommer startete, platzierte der HSV eine große Plakataktion in der Stadt. "Nur die Ruhe, nur der Sturm, nur der HSV!" prangte über dem die Passanten anjubelnden Heung Min Son. Der 19-Jährige stand für den neuen Kurs, der dem Klub vorschwebte: jung, frisch, fröhlich, dynamisch - und erfolgreich. Als Gewinn bei der Sponsorensuche hat sich Son sowieso längst entpuppt, da sich mit Kumho Tyres und Hanwha zwei südkoreanische Unternehmen beim HSV engagieren.

Die ihm zugedachte Rolle als Hoffnungsträger schien den Angreifer jedoch zu überfordern. Son, der 2008 im Rahmen einer Kooperation zwischen dem HSV und dem südkoreanischen Fußballverband nach Hamburg gekommen war, blieb zumeist nur der Part des Jokers in der Schlussphase. Der jugendlich-unbekümmerte Elan war zweifelndem Grübeln gewichen.

Dass jetzt ausgerechnet er das Tor für den HSV zum 1:0 über Hannover erzielte, empfand Son als "Traum". Dank seines Treffers machte der HSV einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt und darf nun weiter darauf hoffen, die Vorbereitung auf die kommende Saison wie geplant durchzuführen. Vom 16. bis 25. Juli will der HSV nach Seongnam nahe Seoul reisen. Es soll der Startschuss sein, um sich in Südkorea zu etablieren und sich neue Einnahmemöglichkeiten zu erarbeiten. Mit einem jubelnden Son als Lokomotive.