Mit der Mathematik nahm es Marcell Jansen am Sonnabend nach dem 1:0-Sieg in Kaiserslautern nicht mehr ganz so genau. Es sei ein Zehn-Punkte-Spiel gewesen, sagte der 26-Jährige, der dem HSV mit seinem Tor des Tages zwar keine zehn, immerhin aber drei wichtige Punkte der Hoffnung gegen den Abstieg bescherte. Ein bis zwei Feierabend-Bierchen werde er sich gönnen, sagte der gebürtige Gladbacher, der als Rheinländer natürlich ganz genau weiß, dass man die Feste feiern muss, wie sie fallen.

Dabei hatte der Fußballer mit zuletzt oft wechselhafter Leistung in den vergangenen Jahren nur selten Grund zum Feiern gehabt. Selbst Bundestrainer Joachim Löw straft seinen einstigen Lieblingsschüler seit anderthalb Jahren mit Nichtbeachtung. Eine Nominierung für die EM in der Ukraine und in Polen gilt mittlerweile als ausgeschlossen, sodass sich Jansen im Sommer nach dem erhofften Klassenerhalt des HSV seinen zahlreichen Hobbys widmen kann.

Besonders wohl fühlt sich die rheinische Frohnatur in der Wahlheimat Hamburg am eigenen Pokertisch, wo Jansen bei jeder sich bietenden Möglichkeit den Beweis antritt, dass man eben auch als mäßig begabter Mathematiker Erfolg bei diesem komplexen Kartenspiel haben kann. Jansen mag das Risiko - nur vom Poker um den Klassenerhalt hat er schon längst mehr als genug.