Wer René Adlers Erfolgs- und Leidensgeschichte verstehen will, der braucht dem früheren Nationaltorhüter, der jetzt einen Vertrag beim HSV unterzeichnen wird, nur auf die Nase zu schauen. Ein kleiner Höcker erinnert noch heute daran, wie er einmal bei der U20-WM einen scharfen Schuss des Superstars Lionel Messi halten wollte. Adler wehrte Messis Ball tatsächlich ab, brach sich dabei aber das Nasenbein und fiel mehrere Wochen aus.

Sieben Jahre ist dies nun her, doch Missgeschicke ziehen sich wie ein roter Faden durch Adlers Karriere. Überragende Erfolge wechselten sich mit bitteren Enttäuschungen ab. Als gerade mal 22-jähriges Talent löste der gebürtige Leipziger den früheren Hamburger Hans-Jörg Butt im Tor von Bayer Leverkusen ab, wurde ein Jahr später ins Nationalteam berufen und sollte 2010 die DFB-Elf als Nummer eins zur WM nach Südafrika führen. Doch eine Rippenverletzung stoppte Adler, der vier Jahre lang bei Leverkusens Torwarttrainer Rüdiger Vollborn auf dem Dachboden wohnte. Nach der verpassten WM feierte der Blondschopf mit Abitur bei Bayer ein umjubeltes Comeback, das aber kurz darauf durch eine schwere Knieverletzung wieder beendet wurde.

In Hamburg will der 27-Jährige in der kommenden Saison zu einem neuen Höhenflug ansetzen. Und diesmal sollen Adler weder Rippe noch Knie und schon gar kein Messi stoppen.