London. Als Profi des FC Fulham hat man es in London nicht einfach. Das liegt zum einen daran, dass in der Neun-Millionen-Metropole neben den "Cottagers" auch noch die sehr viel berühmteren Chelsea, Arsenal, Tottenham oder West Ham United spielen. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass der kleine Fußballklub aus dem Südwesten Londons in der Vergangenheit nie etwas gewinnen konnte - mal abgesehen vom eher unbedeutenden UI-Cup 2002. "Wenn die Leute über Fulham reden, dann sagen sie immer: Die spielen doch ganz gut, aber nicht wirklich erfolgreich. So etwas ärgert mich", sagt mit Paul Konchesky einer, der ganz genau weiß, was es bedeutet, beim FC Fulham zu spielen. Fulhams Linksverteidiger ist gebürtiger Londoner, lebte immer in London und spielte gleich für vier verschiedene Profiteams aus London. Und eins will der 28 Jahre alte Engländer vor dem Halbfinalrückspiel gegen den HSV unbedingt klarstellen: "Wir sind nicht mehr der kleine FC Fulham."

Tatsächlich wird es mindestens einen Sieg heute Abend im Craven Cottage brauchen, um endlich aus der Phalanx der übermächtigen Lokalrivalen auszubrechen. Trotz des Erreichen des Halbfinals und dem damit größten Vereinserfolg der Geschichte schien am Tag vor dem Rückspiel der FC Fulham nicht wirklich das große Gesprächsthema in der Stadt zu sein. Die Titelseiten der zahlreichen Tageszeitungen schmückten andere Themen, und auch auf Londons Straßen schien der Finaleinzug kein Thema. Konchesky: "Es ist die beste Saison meiner Karriere. Aber es scheint so, als ob wir noch ein paar Meter weiterlaufen müssen, um in London wirklich anerkannt zu werden."