Hamburg. Er ist die letzte Alternative. Nach der Sperre Paolo Guerreros bis Saisonende und dem Muskelfaserriss von Mladen Petric (Muskelfaserriss) musste gestern auch Jonathan Pitroipa trotz individuell angepassten Rippenpanzers für das Spiel gegen Mainz 05 (15.30 Uhr/live auf Sky und im Abendblatt-Ticker) absagen. Bleibt nur noch Marcus Berg, der als zweiter Angreifer neben Ruud van Nistelrooy gesetzt ist. Die Art und Weise, wie er zu seinem Glück kommt, stört Berg nicht. "Ich habe immer auf meine Chance gehofft und fühle mich gut", so der Schwede im akzentfreien Englisch, "sie ist da und ich bin bereit, zu ergreifen"

Dies gelang dem Zehn-Millionen-Euro Einkauf bislang in der Bundesliga vier Mal, zuletzt am 13. Februar beim VfB Stuttgart. "Negative Gedanken habe ich dennoch nicht", so Berg, der sich selbst in einer Entwicklungsphase sieht. "Ich habe dieses Jahr genutzt, um viele Erfahrungen zu machen", so der sympathische Schwede, "und nächstes Jahr mache ich den großen Schritt." Einen, der gegen Mainz seinen Anfang nimmt? "Ich habe gut trainiert, bin gesund und fühle mich sehr gut - ich bin sehr zuversichtlich."

Ebenso Co-Trainer Eddy Sözer: "Wir hatten in den letzten Wochen einen sehr guten Eindruck von Marcus. Er ist sich seiner Situation absolut bewusst und hat konsequent an sich gearbeitet. Der Fall Tomas Rincon, den wir reinwarfen und der sofort da war, ist ein gutes Beispiel für ihn. Wir hoffen, dass jetzt auch bei Marcus der Knoten platzt."

Das hofft auch Ruud van Nistelrooy, der mit Berg im Angriff harmonieren soll. "Marcus wird ein sehr guter Spieler für den HSV in den kommenden Jahren." Und gegen Mainz? Ob Berg als Strafraumstürmer nicht zu sehr van Nistelrooys Spielstil gleicht? "Ich komme ja inzwischen mehr aus dem Mittelfeld", antwortet van Nistelrooy, "das wird schon gehen." Es muss sogar, warnt der Niederländer im Hinblick auf die nahenden Verfolger im Kampf um Platz sechs und das zuletzt leicht gereizte Klima zwischen Mannschaft und Fans. Die Anhänger hatten nach dem letzten Heimspiel gegen Hannover 96 (0:0) erstmals seit langem ein lautes Pfeifkonzert angestimmt. Zudem kam es im Anschluss an die Partie zum unrühmlichen Flaschenwurf Paolo Guerreros. "Lüttich und Bochum waren gute Spiele", so der ehemalige Welttorjäger, der das Versöhnungsrezept auch gleich parat hat: "Es wäre doch eine gute Idee, wenn wir gegen Mainz einfach auch gut spielen. Das müssen wir machen, damit alles wieder gut ist."

Darauf hofft auch Piotr Trochowski, der zuletzt nicht in der Startelf stand und dem ein belastetes Verhältnis zu Trainer Bruno Labbadia nachgesagt wird. Ob Trochowski von Beginn an ran darf? Co-Trainer Eddy Sözer macht ihm Hoffnung: "Er ist ein sehr, sehr wichtiger Spieler für uns - auch gegen Mainz."