Abendblatt:

Herr Platini, am 12. Mai wird erstmals das Finale der neu geschaffenen Europa League ausgetragen. Wie lautet Ihr Fazit?

Michel Platini:

Es war dringend notwendig, eine neue Struktur zu schaffen. Ich sage Ihnen: Die Einführung der Champions League brachte dem Uefa-Pokal eine Menge Probleme ein. Wir haben deshalb seit zehn Jahren nach einem guten Format gesucht. Jetzt, nachdem wir den Modus, die Marke, die Musik, also einfach alles geändert haben, können wir feststellen, dass die Europa League nicht mehr unter, sondern neben der Champions League steht. Wir haben mit diesem Wettbewerb die Möglichkeit, das Herz der Fußballklubs in Europa abzubilden. Vereine und Fans sind sehr zufrieden. Ich bin es auch.

Was wünschen Sie dem HSV, den Sie ja während Ihrer Karriere mehrfach getroffen haben?

Ich bin Franzose, und als Präsident der Uefa Schweizer (lacht). Ich möchte mich bei der Stadt und auch beim Vorstandsvorsitzenden des HSV bedanken, die die Endspielteilnehmer in einem wunderbaren Stadion empfangen werden, egal, wer es am Ende sein wird. Ich glaube, Bernd Hoffmann wird vor allem ein erhebliches Ticketproblem haben, wenn sein Verein das Finale erreichen sollte.

Problematischer stellt sich der Bau der Stadien in der Ukraine für die Europameisterschaft 2012 dar.

Am 19. April wird ein Treffen mit der politischen Führung der Ukraine stattfinden. Wir werden sehen, was passiert. Im Zweifel richten wir die EURO eben in vier Städten Polens und nur in zwei statt vier Städten in der Ukraine aus.

Berlin oder Leipzig ...

... sind keine Optionen.