Es scheint kurios. Zusammen mit dem FC Bayern kann der HSV durch das gute Abschneiden im Europapokal dafür sorgen, dass der deutsche Fußball ab der Saison 2011/12 einen vierten Champions-League-Startplatz erhält. Als arbeitsplatzsichernde Maßnahme für Bruno Labbadia reicht das aber nicht, was den Trainer nach dem Triumph in Lüttich zu der ironischen Aussage verleitete: "Das größte Krisenteam Deutschlands steht im Halbfinale."

Was Labbadia jedoch wissen muss: Mit den stetig verbesserten Klubstrukturen und den hohen Kaderkosten sind die Ansprüche - auch innerhalb des Vereins - stetig gewachsen. Wer vergangene Saison im Halbfinale der Europa League gegen Werder Bremen ausgeschieden ist, feiert den erneuten Einzug nicht als Sensation. Erfolgreich in Hamburg zu sein bedeutet, kontinuierlich hochklassige Leistungen abzuliefern, nicht nur in Spitzenspielen, sondern auch im Ligaalltag in Bochum. Und um echte Bewunderung zu ernten, muss Labbadia wohl erst einen Titel an die Elbe holen.