Hamburg. Das Plakat ist nicht zu übersehen. Das Motto "Eine Stadt. Ein Finale. Ein Ziel" prangt auf dem fünf mal vier Meter großen Banner an der HSH-Nordbank-Arena - direkt über dem Haupteingang der Spieler. Gemeint ist der Titelgewinn in der Europa League, dessen Finale am 12. Mai in Hamburg stattfindet.

"Mehr muss man wohl nicht sagen", so Klubchef Bernd Hoffmann über die Aktion des HSV, dessen Spieler sich einen Tag nach der Krisensitzung am Montag wieder voller Tatendrang präsentieren. Auch Ruud van Nistelrooy, der nicht wirklich erfreut über seine Auswechslung beim 0:1 in Mönchengladbach reagiert hatte. "Ein europäisches Viertelfinale ist schon etwas sehr Großes", so der Niederländer, der über seine Verärgerung vom Wochenende nur noch lächelt: "Das kann kein Thema mehr sein, wir sind ja nicht in der F-Jugend."

Dafür bei einem Klub, dessen Ziele in Gefahr geraten sind. Trainer Bruno Labbadia ist mehr denn je in der Kritik - und er nutzt die angespannte Situation, nimmt die Mannschaft in die Pflicht. Vor dem Spiel gegen Lüttich morgen (21.05 Uhr, HSH-Nordbank-Arena/Sat.1) ließ der Trainer seine Startelf völlig offen. Verzichten muss er nach wie vor auf Marcell Jansen, Collin Benjamin, Romeo Castelen und Tolgay Arslan. Co-Trainer Eddy Sözer: "Wir machen uns auf fast allen Positionen Gedanken."

Wahrscheinlich ist, dass Jerome Boateng den zuletzt schwachen David Rozehnal ersetzen und mit Joris Mathijsen für die lange vermisste Stabilität in der Abwehr sorgen soll, während im Mittelfeld Jonathan Pitroipa, der bislang wenig Beachtung unter Labbadia fand, in die Startelf drängt. Ob er frustriert sei? Pitroipa, ganz im Sinne der Plakataktion: "Ich habe Selbstvertrauen und hoffe auf meine Chance. Schließlich ist die Möglichkeit, den Titel im eigenen Stadion zu gewinnen, Motivation genug. Für alle."