"Natürlich. Dieses Spiel ist Pflicht." Das sagt Klaus Toppmöller auf die Frage, ob er sich denn Leverkusen gegen den HSV ansehen werde. Er war bei beiden Klubs Trainer, aber ins Stadion kommt er nicht. "Toppi" wird mit seinen Kumpels daheim vor dem Fernseher sitzen: "Bayer ist durch den Heimvorteil leichter Favorit, und weil der HSV ja am Donnerstag noch spielen musste." Der 58-jährige Coach prophezeit aber auch: "Sollte der HSV in Leverkusen gewinnen, dann greift er noch einmal ganz oben an." Wie? Dann spielt der HSV doch noch um den Titel? Toppmöller: "Ja, das ist dann möglich. Weil Bayern zu sehr mit der Champions League beschäftigt ist - und wenn dort mal Robben und Ribéry ausfallen, wie beim 1:1 in Köln, dann haben Schalke, Leverkusen und der HSV sogar die besseren Mannschaften gegenüber München."

Am Tag nach dem Anderlecht-Spiel trainierten nur die Reservisten auf dem Rasen. Beim Spiel zwei gegen zwei geriet das Team Wolfgang Hesl/Tunay Torun verbal aneinander, als der Keeper das Abwehrverhalten des Stürmers kritisierte. Als Torun Widerworte geben wollte, hob Hesl den Zeigefinger und disziplinierte den jungen Angreifer ruhig und entschieden: "Ruhig! Kritik annehmen!" Und dann herrschte Ruhe.

Technik-Trainer Ricardo Moniz (45) wird Hamburg und den HSV im Sommer verlassen - ab nach Salzburg. Und nach New York. Das ist so gut wie perfekt. Bei Red Bull und Dietmar Beiersdorfer wird er Trainer und den Nachwuchs schulen. Eine große Aufgabe für Moniz - und ein großer Verlust für den HSV.

Kehrt der zuletzt verletzt fehlende Bastian Reinhardt noch einmal als Spieler zurück? Ich würde mir sein Comeback wünschen - oder nicht? Als schreibender Praktikant der HSV-Medien-Abteilung ist er einfach nur überragend. In seiner Kolumne "Basti Backstage" (HSV.de) greift er nun auch den "Fall Manfred Amerell " auf: "Schalke siegt und siegt und siegt. Die werden mir unheimlich. Hexerei? Da sollte der DFB mal ermitteln. Aber die haben ja jetzt damit zu tun, wer bei den Schiedsrichtern wem an die Pfeife wollte . . ."

Ehrenspielführer Uwe Seeler ist sein Leben lang HSVer. Aber es gibt zwei Vereine, zu denen "uns Uwe" ebenfalls gehört - als Mitglied: Hertha BSC und Bayer Leverkusen. Welchem Klub drückt das Mittelstürmer-Idol dann am Sonntag die Daumen? "Das wissen meine Freunde in Berlin und in Leverkusen: Wenn es gegen den HSV geht, dann gehen meine Sympathien nur in eine Richtung, nämlich zum HSV, das ist doch klar, das haben auch alle akzeptiert." Und? Was tippt Uwe Seeler für das Sonntagsspiel? "Das wird schwer für den HSV, ich denke an ein 2:2."

Im Internet finden Sie den täglichen HSV-Blog von Dieter Matz unter www.abendblatt.de/Matz-ab .