Hamburg. Das Achtelfinalduell des HSV gegen den RSC Anderlecht in der Europa League ist nicht nur sportlich eine brisante Aufgabe. Die gewaltbereiten Fans der Belgier bereiten den Hamburgern vor den Spielen am 11. März in der Nordbank-Arena und am 18. März in Anderlecht Sorgen. Am Rande der Partien gegen Bilbao hatten die RSC-Anhänger für Randale gesorgt. Beim ersten Spiel stürmten sie, mit Holzlatten bewaffnet, den Platz. Vor dem Rückspiel wurden Hunderte von ihnen im Vorfeld festgenommen. Am Montag wollen HSV-Offizielle mit der Polizei beraten.

Wesentlich angenehmere Erinnerungen verbindet einer der ganz Großen des HSV mit dem RSC Anderlecht. "Selbst wenn es aus Nürnberg immer eine ganze Strecke bis in meine alte Heimat Hamburg ist - ich würde gern kommen", sagt Georg Volkert (64), der gegen die Belgier den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere erlebte und auf eine Einladung des HSV hofft. Am 11. Mai 1977 erzielte der damalige HSV-Stürmer im Finale des Pokals der Pokalsieger gegen Anderlecht das 1:0 und bereitete das 2:0 von Felix Magath vor. "Mehr ging für mich nicht. Aber diese Ehre gebührte uns allen damals", sagt der Europacupheld bescheiden. "Den größten Anteil am Erfolg hatte Manfred Kaltz, der den gefährlichen Rob Rensenbrink ausschaltete. Wir waren stark, weil wir kompakt waren. Nicht so individuell genial wie der HSV heute."

Ein Lob, das Volkert vor wenigen Wochen auch HSV-Trainer Bruno Labbadia persönlich übermittelte. "Ich war mit meinem Enkel Moritz im Dezember in Nürnberg dabei und gratulierte ihm in der Kabine zum 4:0. Und Moritz hat sogar ein Trikot von Eljero Elia bekommen. Der trägt ja die 11 - wie ich 1977. Ein sehr angenehmes Treffen mit meinem alten Verein."