Am Wochenende gegen Dortmund wird die rechte Seite wohl wieder anders besetzt. Rincon und Trochowski überzeugen gegen Freiburg nicht.

Hamburg. Tomas Rincon wird sich gewundert haben, als er gestern Vormittag aus dem Fenster schaute. Für einen Venezolaner ist es nur schwer zu verstehen, dass es nach einem Monat mit Schnee und Eis von einem auf den anderen Moment noch mehr Schnee und Eis geben kann. Doch als Ausrede für seinen wechselhaften Auftritt gegen Freiburg wollte Rincon die arktischen Temperaturen nicht anführen. "Meine Lieblingsposition ist vor der Abwehr. Aber ich spiele dort, wo ich aufstellt werde", hatte er bereits vor dem Spiel betont.

Spätestens nach dem eher dürftigen Flügelspiel gegen Freiburg auf der rechten Seite dürfte Trainer Bruno Labbadia den Senkrechstarter der Hinrunde erhören. Gegen Borussia Dortmund (Sa., 18.30 Uhr) wird Rincon wohl wieder ins zentrale Mittelfeld neben David Jarolim rücken und dem dann wieder spielberechtigten Jerome Boateng Platz hinten rechts machen. Denn obwohl auch Boateng die Rolle als Rechtsverteidiger nicht als Lieblingsposition betrachtet, dürfte er bis zur Rückkehr Guy Demels vom Afrika-Cup eben dort gesetzt sein. Noch gilt es ohnehin als unsicher, ob Demel überhaupt nach Hamburg zurückkehrt. Denn auch wenn Vorstandschef Bernd Hoffmann ein offizielles Angebot Sunderlands für den Ivorer gestern dementierte, arbeiten die Engländer hinter den Kulissen weiter eifrig an einem Transfer. Sollte die Ablöse stimmen, könnte mit Bayerns Christian Lell bald jemand ganz anderes rechts hinten auflaufen.

Allerdings könnte der Münchner, der beim HSV bis zur Entscheidung Demels im Gespräch bleibt, auch die Probleme vor der Position des Rechtsverteidigers nicht lösen. Piotr Trochowski erhielt gegen Freiburg nach zwei Partien auf der Bank erstmals wieder eine Chance im rechten Mittelfeld, ließ diese aber ähnlich verstreichen wie hinter ihm Rincon. Kaum ein Angriff lief über rechts, so dass Labbadia, der auf eine Rückkehr Eljero Elias hofft, gegen Dortmund die komplette Seite neu besetzen könnte. Sicher ist bis dahin aber nur eins: noch mehr Schnee und Eis.