Abendblatt:

Herr Babbel, erst der "Tag der Legenden", nächsten Sonnabend dann das Spiel Ihres VfB Stuttgart beim HSV: Hätten Sie nicht gleich in Hamburg bleiben können?

Markus Babbel (lacht):

Das wäre praktisch gewesen. Leider muss ich aber zurück nach Köln fliegen, wo ich unter der Woche den Trainerlehrgang besuche.

Abendblatt:

Klingt anstrengend.

Babbel:

Es ist brutal. Keiner weiß das besser als St. Paulis Trainer Holger Stanislawski, der ja auch noch Jahrgangsbester im vergangenen Jahr geworden ist. Da musste ich wirklich meinen Hut ziehen.

Abendblatt:

Fiel der Wechsel vom Spieler zum Trainer schwer?

Babbel:

Überhaupt nicht. Ich war ja schon als Spieler eine Art verlängerter Arm des Trainers. Mir ist es auch nicht so wichtig, ob mich meine Spieler siezen oder duzen - es kommt nur auf den natürlichen Respekt an.

Abendblatt:

Und? Siezen oder duzen Sie Ihre Spieler?

Babbel:

Die jüngeren Profis, die sich nicht so trauen, siezen mich, die älteren, mit denen ich zusammenspielte, duzen mich.

Abendblatt:

Beim HSV darf nur Frank Rost Ihren Kollegen Bruno Labbadia duzen. Sind Sie über dessen schnellen Erfolg hier in Hamburg überrascht?

Babbel:

Nicht im Geringsten. Bruno war als Spieler sehr ehrgeizig und ist als Trainer sehr akribisch. Der HSV hat sich mit Zé Roberto, Eljero Elia und Marcus Berg gut verstärkt. Ich habe ihn auf der Rechnung.

Abendblatt:

Stimmt es, dass Sie Marcus Berg am liebsten selbst verpflichtet hätten?

Babbel:

Ich habe ihn bei der U-21-EM in Schweden gesehen. Er ist ein richtig guter Mittelstürmer, aber entscheidend ist, ob man bereit ist, so viel Geld für einen jungen Spieler auszugeben.