Es mutet schon seltsam an, was derzeit an und in der Nordbank-Arena geschieht. Denn während die Geschäftsstelle nahezu unbesetzt, der Spielerparkplatz leer und Fans nahezu nicht vorhanden sind, quälen sich auf dem Trainingsplatz vier Spieler - und sechs Betreuer.

Hamburg. "Es ist eine komische Situation", sagt Trainer Bruno Labbadia, "aber es liefert uns auch die Gelegenheit, sehr individuell zu trainieren."

Im genauen Ablauf heißt das: eine Vormittagseinheit mit überschaubarem Personal (Robert Tesche, Dennis Aogo, Romeo Castelen und Zé Roberto) sowie eine Nachmittagseinheit, zu der U-23-Spieler hinzubeordert werden. "So trist das wirken mag", relativiert Co-Trainer Eddy Sözer, "am Ende sind die vier fitter als die Nationalspieler." Schließlich führe eine geringere Teilnehmerzahl zu höheren Einzelbelastungen bei den Übungen, und jeder Spieler könne direkt korrigiert werden. "Die vier haben jeweils ihren eigenen Physiotherapeuten", witzelt Sözer.

Und das wird genutzt. Insbesondere von Marcell Jansen, der wegen eines Kapseleinrisses im Knie seit zwei Wochen ausfällt. "Ich hoffe, dass ich nächste Woche schon wieder einsteigen kann", so der Linksfuß, der wie seine Teamkollegen und die HSV-Geschäftsstellenmitarbeiter das Wochenende frei hat. Und dann wird das Stadion komplett leer sein.