Das Prinzip Wachstum regierte auch vor dem Beginn dieser Saison beim HSV: In die überdurchschnittlichen Begabungen seiner Neuzugänge Eljero Elia und Marcus Berg investierte der Verein stolze 17,4 Millionen Euro und stellte damit einen dicken Wechsel auf die Zukunft aus.

Ein nicht ganz risikofreies Unterfangen, schließlich ist die Liste der einst gepriesenen und dann gescheiterten Talente im Fußball ungefähr so lang wie die Chinesische Mauer.

Die Umstände des 4:1 gegen Borussia Dortmund gaben dagegen einen ersten Hinweis darauf, dass der Hamburger Weg aufgehen könnte - was auch daran liegt, dass der Klub nicht nur auf die Jugend, sondern auch auf Erfahrung setzt. Was der 35-jährige Zé Roberto im Volkspark mit seinem linken Zauberfuß zelebrierte, war für Fußballfans einfach zum Genießen und lädt nebenbei zum Nachdenken ein in unserer zum Jugendwahn neigenden Gesellschaft: Nicht alles, was alt ist, muss zwangsläufig sofort ausrangiert werden.