Die Suche nach einem neuen Sportchef geht in die entscheidende Phase. Noch im August soll der Nachfolger von Dietmar Beiersdorfer präsentiert werden.

Hamburg. Entschieden ist aber nichts. Am Dienstagabend tagten zehn Aufsichtsräte (nur Alexander Otto und Sergej Barbarez fehlten). Der Personalausschuss des Gremiums, der die Gespräche mit den Kandidaten führt, erläuterte den Stand der Dinge. Zu den "Sportchef-Suchern" gehört auch der stellvertretende Aufsichtsrats-Vorsitzende Ernst-Otto Rieckhoff, der nach der Sitzung mitteilte: "Wir haben den Aufsichtsrat mit einem Zwischenbericht informiert, und darüber Einigkeit erzielt, dass wir unsere Aktivitäten noch nicht beenden wollen. Wir brauchen noch ein bisschen Zeit."

Namen wollte Rieckhoff nicht kommentieren, nach Abendblatt-Informationen ist Oliver Kreuzer, der derzeit bei Sturm Graz als Manager tätig ist und noch mit einem Vertrag bis 2011 ausgestattet ist, einer der Top-Kandidaten. Ebenfalls gute Chancen werden Klubmanager Bernd Wehmeyer eingeräumt, zumal sich prominente Persönlichkeiten wie der frühere Aufsichtsrats-Vorsitzende Udo Bandow und der ehemalige Präsident Wolfgang Klein für Wehmeyer starkgemacht hatten.

Innerhalb des Aufsichtsrats kam diese Wahlwerbung nicht gut an. "Wir lassen uns nicht von außen beeinflussen, schon gar nicht in dieser Art und Weise, und schon gar nicht von ehemaligen Amtskollegen", kritisiert Rieckhoff, der zudem beklagt: "Einige unserer Kollegen wurden angerufen und sollten massiv beeinflusst werden."

Dass der Personalausschuss Zeit benötigt, lässt auf den ersten Blick darauf schließen, dass keiner der Kandidaten - auch Weltmeister Stefan Reuter (früher 1860 München) und Christian Hochstätter (Mönchengladbach, Hannover 96) gehören dazu - mehrheitsfähig ist. Doch Rieckhoff legt sich fest: "Der Kreis ist bekannt. Wir fangen jetzt nicht neu an zu suchen. Es geht vor allem um Faktoren wie Verfügbarkeit, Termine oder Urlaub."

Was Rieckhoff in der jüngsten Vergangenheit besonders ärgerte, war das teilweise in der Öffentlichkeit gezeichnete Bild: "Vom ersten Tag an, als wir von den Problemen erfahren haben, gab es zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise chaotische Zustände. Alles wurde in Ruhe abgearbeitet. Die Transfers wurden ebenfalls sehr zielgerichtet und zu einem relativ frühen Zeitpunkt vollzogen." Zudem sei, so Rieckhoff, Trainer Bruno Labbadia aktiv in seinen Gedanken, kreativer als sein Vorgänger. "Auch dort ist der Druck nicht da. Das beruhigt uns." (lx)

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