Am Ende hockten sie dann doch etwas bedröppelt in ihren nassen Trikots in der Kabine und rauchten erst einmal eine Zigarette.

Hamburg. Ganz klar: Die Spieler aus Randers hatten sich mehr ausgerechnet gegen den HSV, schließlich hatten die selbst ernannten "letzten Amateure Europas" die Bundesliga-Profis im Hinspiel in Hamburg mächtig geärgert und "mehr als nur in Verlegenheit gebracht", wie das Abendblatt besorgt notierte.

Dreimal hatten die frech aufspielenden Dänen im September 1967 in der ersten Runde des Pokalsieger-Wettbewerbs im Volkspark getroffen und zudem noch zahlreiche Großchancen vergeben. Zum Glück zeigte sich auf der Gegenseite wenigstens Uwe Seeler in Schusslaune und hatte mit seinen drei Toren neben Werner Krämer und Bubi Hönig für den Endstand gesorgt. 5:3 - ein Resultat, das im Rückspiel nach Toren von Jürgen Kurbjuhn (2.) und Holger Dieckmann (24.) zum Weiterkommen reichte.

Fast 42 Jahre ist das jetzt her. Für Randers, damals noch mit dem Beinamen "Sportsklub Freja" und Zweitligist, war der Vergleich der erste Europapokal-Auftritt überhaupt. Für den HSV stellte diese erste Runde eine unerwartet hohe Hürde auf dem Weg zum ersten europäischen Finale dar, das am 23. Mai 1968 in Rotterdam gegen den AC Mailand mit 0:2 verloren ging. Wie im September 1967 ist auch heute die Favoritenrolle klar vergeben. Die Dänen sind als Tabellenfünfter der vergangenen Spielzeit nur über die Fair-Play-Wertung ins internationale Geschäft gerutscht.

Für Randers war bisher immer alles vorbei, wenn es gegen die Deutschen ging. Bei fünf Europapokal-Teilnahmen waren dreimal deutsche Vereine Endstation. Der HSV wiederum weist bei seinen drei Duellen gegen dänische Klubs bisher eine blitzsaubere Bilanz auf: keine Niederlage, auswärts sogar immer gewonnen und dabei noch kein Gegentor kassiert.