Während HSV-Chef Bernd Hoffmann gemeinsam mit Trainer Bruno Labbadia fieberhaft nach einem möglichen Nachfolger des am Knie verletzten Alex Silva fahndet, blickt der HSV-Pechvogel selbst relativ gelassen in die Zukunft.

Hamburg. "Klar war die Verletzung ein großer Schock für mich. Doch auch das Positive lebt in mir. Es ist mein Wille, so schnell wie möglich zurückzukommen", sagte der Brasilianer zwei Tage nach dem Riss seines vorderen Kreuzbands während des Testspiels gegen Wacker Innsbruck (0:1).

In Abstimmung mit Teamarzt Oliver Dierk und der Mannschaftsführung entschied Silva, dass er sich vom selben Arzt in Brasilien operieren lassen will, der ihn bereits nach seinem ersten Kreuzbandriss (2007) erfolgreich behandelt hatte. "Beim letzten Mal bin ich nach dreieinhalb Monaten wieder gelaufen, nach viereinhalb habe ich individuell mit dem Ball trainiert, und nach fünfeinhalb habe ich das Halbfinale der Copa Liberatores gespielt. Ich habe den starken Glauben, dass ich auch diesmal schnell zurückkehren kann", sagte Silva optimistisch. Der Glaube ist ohnehin sehr wichtig für den Brasilianer: "Wenn man negativ an die Sache geht, bringt einem der beste Physiotherapeut nichts. Ich glaube an eine Art Führung. Nach meinem ersten Kreuzbandriss habe ich viel über mein Leben nachgedacht. Im Nachhinein hat es mir geholfen."

Zumindest einen positiven Aspekt hat der erzwungene Rückflug nach Brasilien ohnehin: Der 24-Jährige kann nun bei der Geburt seines ersten Sohnes dabei sein, den seine Frau Kellen im Oktober erwartet: "Vater zu werden, ist ein tolles Gefühl. Man wird ein ganz anderer Mensch", sagte der stolze Bald-Papa, der sich über die zahlreichen Genesungswünsche von Freunden und Kollegen freute: "Sogar Bremens Naldo hat mir alles Gute gewünscht."

Gute Wünsche können auch Hoffmann und Labbadia auf der Suche nach einem Nachfolger brauchen. Eine Option soll ein Teamkollege und Landsmann des ebenfalls auf der HSV-Einkaufsliste stehenden Schweden-Stürmers Marcus Berg (22) sein: Der 24-jährige Andreas Granquist, der eine starke Saison für den FC Groningen gespielt hat und dessen Ablösesumme auf zwei Millionen Euro festgeschrieben ist.