Hamburg. Mehr als 45 Minuten brauchte Paolo Guerrero am Sonntag, um den Parkplatz zu verlassen. Der beschwerliche Abschied hatte aber weniger mit seinem lädierten Knie, als vielmehr mit den zahlreichen Autogramm- und Genesungswünschen der Fans zu tun. Immer wieder musste der Stürmer, der sich am Vortag nach einem unglücklichen Zweikampf mit Gladbachs Marco Reus das rechte Knie verdrehte, seinen Porsche anhalten und am Fenster die gleichen Fragen beantworten. Ja, sein Knie schmerze sehr, aber nein, ein erneuter Kreuzbandriss sei nicht zu befürchten. Wahrscheinlich sei ein Innenbandanriss oder ein Meniskusriss, endgültige Gewissheit erhält der Südamerikaner am heutigen Vormittag nach einer Kernspin-Untersuchung.

So gut wie sicher ist aber schon jetzt, dass Guerrero auf die Copa América in Argentinien (1. bis zum 24. Juli) verzichten muss. Der Peruaner droht sechs bis acht Wochen auszufallen, würde somit die komplette Vorbereitung auf das Traditionsturnier in Südamerika verpassen. "Das wäre für mich sehr bitter", sagte Guerrero. Glück im Unglück für den HSV: Sollte der 27-Jährige tatsächlich nicht nach Argentinien reisen, könnte der Angreifer pünktlich beim Trainingsauftakt des HSV am 26. Juni wieder dabei sein.