Ein Kommentar von Alexander Laux

Der letzte Spieltag einer Fußball-Bundesligasaison steht gemeinhin für Spannung und Dramatik, für Triumphe oder Tränen. Letztere sind bei beiden Hamburger Klubs längst geflossen und getrocknet, der Blick geht an diesem Wochenende sowohl beim HSV als auch beim FC St. Pauli in Richtung neue Saison.

So unterschiedlich beide Vereine in ihren Zielsetzungen und Philosophien auch sein mögen, eine komplexe Hausaufgabe nehmen die zwei Klubs mit in die Sommerpause: Es gilt, einen neuen, starken Mannschaftskern zu formen, eine neue Hierarchie mit Führungsspielern zu entwickeln, die den restlichen Kader mitziehen.

Bei den Braun-Weißen war die Geschlossenheit und Gemeinschaft der größte Trumpf im Kampf gegen weitaus finanzstärkere Konkurrenten. Da die Mittel beschränkt bleiben, muss André Schubert das Vermächtnis von Holger Stanislawski fortführen, sonst wird St. Pauli auch in der Zweiten Liga nicht oben mitspielen.

Der HSV wiederum fände mit seiner langen Liste an Fehlern einen Eintrag in jedes Handbuch des Misserfolgs - als Lehrbeispiel. Die neue Führung des Liga-Dinos muss nicht nur talentierte, sondern auch charakterstarke Fußballer für die Renovierung des Kaders finden sowie Strukturen und sportliche Konzepte schaffen, die den Erfolg wahrscheinlicher machen.

Vor allem aber brauchen Verein und auch das Umfeld Geduld und Vertrauen. Bedingung für den Erfolg einer Strategie ist das Beharren darauf. Auch wenn der Gegenwind nach drei Niederlagen in Folge mal stärker wird. Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Finale im Mai 2012 wieder weitaus spannender wird.