Blick zurück im Zorn. Er wird im letzten Saisonspiel gegen Gladbach wohl wieder in der Startformation stehen. Auch, weil er einer von denen ist, mit denen der HSV für die kommende Serie plant. Zumindest noch. "Ich werde mir genau ansehen, wen der Verein noch verpflichtet, und mich dann nach der Vorbereitung mit dem Klub unterhalten", sagt Robert Tesche zurückhaltend, der auf das "bislang schlimmste Jahr meiner Karriere, ein verlorenes Jahr" zurückblickt. Daran würden auch die letzten Saisonspiele nichts mehr ändern, in denen Tesche endlich ran durfte.

Gerade zehn Einsätze hatte der 23-Jährige in dieser Saison, die eigentlich im Winter ein Ende hätte finden sollen. Damals hatte Tesche ein unterschriftsreifes Angebot aus Hannover vorliegen und wollte die Option wahrnehmen. "Aber der Trainer hat mich - warum auch immer - nicht gehen lassen wollen", so Tesche noch heute verständnislos. "Dabei ging es nur um ein halbes Jahr auf Leihbasis." Trotzdem, und das macht der ehemalige Bielefelder deutlich, will er seine Chance beim HSV suchen. Und nutzen. "Es war ein Jahr, das ich schnell vergessen will. Aber ich habe nie aufgegeben und werde das auch jetzt nicht tun. Vielleicht steckt in dem Umbruch ja meine Chance." Die erste echte vielleicht.

Keine Party mit den Fans. Weil es nichts zu feiern gibt? Wie vergangene Saison gibt es auch nach diesem letzten Saisonspiel keine gemeinsame Feier mit den Anhängern. Der Grund: Nachdem es im letzten Spiel lautstarke Proteste gab, hatten die Verantwortlichen Bedenken, das Fest könnte zum Reinfall werden. "Es ist der Situation geschuldet", so Sportchef Bastian Reinhardt, "und wir haben ja auch tatsächlich nicht allzu viel zu feiern."

Fair geht vor. Eine Gelbe Karte ist der SC Freiburg national noch vorn, ansonsten wäre der HSV der erste deutsche Anwärter auf den zusätzlichen Startplatz in der Europa League, den die Uefa für die fairste Mannschaft ausgelobt hat. Allerdings fließen auch andere Kriterien wie das Fan-Verhalten in die Rangliste ein. Am Montag soll das abschließende Ranking veröffentlicht werden. Den ersten drei Ländern winkt ein zusätzlicher Startplatz in der ersten Qualifikationsrunde der Europa League 2011/12. Deutschland lag in dieser Wertung zum Jahreswechsel auf Platz fünf, jedoch mit nur marginalem Abstand auf den Dritten Schweden.

Die HSV-Kolumne "Matz ab" finden Sie täglich im Internet unter www.abendblatt.de/matz-ab