Hamburg. HSV-Torwart Jaroslav Drobny wird in dieser Spielzeit vermutlich nicht mehr für den HSV auflaufen, dennoch hat der Tscheche gleich zwei Gründe zu strahlen: Zum einen ist sein gebrochener Daumen wieder genesen, zum anderen sprach ihm Trainer Michael Oenning das Vertrauen aus und machte ihn zur neuen Nummer eins für die kommende Saison. "Das freut mich natürlich und ich traue mir das auch zu", sagte der Schlussmann. Drobny kam bislang nur auf sechs Pflichtspieleinsätze für den HSV, als er von einer Verletzung Frank Rosts profitierte - für einen erfahrenen Mann mit seinen Ansprüchen eigentlich zu wenig. "Die Saison war hart. Für die Mannschaft, aber auch für mich selbst. Fast die ganze Zeit auf der Bank zu sitzen ist nur schwer zu beschreiben. Doch ich will jetzt in die Zukunft blicken", sagt der 31-Jährige.

Und diese macht ihm keine Sorge, auch wenn der HSV Geld sparen muss und einen Umbruch angekündigt hat. "Das ist doch ganz normal. Vier, fünf neue Spieler kommen ohnehin in jeder Saison neu dazu." Auch in Bezug auf eine mögliche Karriere im tschechischen Nationalteam erwartet Drobny von der kommenden Serie einiges. Er wurde von Trainer Michal Bilek bereits als Ersatzkeeper eingeladen, doch auch in der Landesauswahl nur auf der Bank zu sitzen lehnte Drobny ab. "Wenn ich beim HSV regelmäßig gut spiele, kann ich mich auch für die Nationalelf als Stammtorwart empfehlen."

Auch optisch wird sich Drobny verändern: Die Rückennummer 45, die ihm einst in Bochum zugeteilt wurde und die er seitdem behalten hatte, verschwindet von seinem HSV-Trikot zugunsten der Nummer eins. Der an den österreichischen Klub SV Ried verliehene Wolfgang Hesl soll als Ersatzmann zurückkehren. "Konkurrenz belebt das Geschäft", weiß Drobny, "das gilt auch für meine Position."