Zwischen HSV und Europa League steht außer Bremen auch der VfB Stuttgart

Stuttgart. Der VfB Stuttgart, der zeitgleich zum Nordderby im Südgipfel bei der TSG Hoffenheim antritt, blickt auf eine Achterbahn-Saison zurück. Noch im Herbst trudelten die Schwaben im freien Fall dem Abstieg entgegen. Am Nikolaustag zogen die Verantwortlichen die Reißleine: Der Schweizer Christian Gross übernahm die Mannschaft, die in 15 Bundesligaspielen unter Markus Babbel nur zwölf Punkte eingefahren hatte. Gross' Ziel war klar definiert: "Jetzt geht es darum, zu retten, was zu retten ist." Was dann passierte, übertraf selbst die Erwartungen der kühnsten Optimisten am Neckar. Der 55-Jährige avancierte vom Retter zum Erfolgsgaranten. "Gross-artig", titelten die Blätter in der baden-württembergischen Landeshauptstadt nach 13 Siegen, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen.

Die wundersame Wandlung des Abstiegskandidaten in die beste Mannschaft der Rückrunde ist neben Gross vor allem mit drei Namen verbunden: Der in der Rückrunde von Juventus Turin ausgeliehene Außenverteidiger Cristian Molinaro, 26, kurbelte das VfB-Spiel unermüdlich über die linke Außenbahn an. Das 22-jährige VfB-Eigengewächs Christian Träsch entwickelte sich vom soliden Arbeiter zu einer echten Alternative für das Mittelfeld der Nationalelf. Der Dritte im Bunde ist Cacau. Der dienstälteste VfB-Profi erzielt, seit er 2003 nach Stuttgart gekommen ist, im Schnitt neun Tore pro Saison.

Seine zwölf Treffer aus der laufenden Runde setzte der 29-Jährige denn auch geschickt ein, um einen neuen Vertrag mit deutlich verbesserten Bezügen auszuhandeln, nachdem der Klub die Gespräche schon für gescheitert erklärt hatte. Doch beim VfB scheint sich in diesem Jahr alles zum Besseren zu wenden.