Nach den Entgleisungen der polnischen Presse entschuldigte sich Polens Fußball-Nationaltrainer Beenhakker persönlich bei seinem deutschen Kollegen Joachim Löw.

Die beiden Trainer liefen sich am Rande der Abschlusstrainingseinheiten beider Teams zufällig am Sonnabend im Wörthersee-Stadion in Klagenfurt über den Weg.

"Joachim Löw hatte die Größe zu sagen, dass die Entschuldigung nicht nötig sei, weil diese Dinge nichts mit meiner Mannschaft zu tun haben", sagte der 65-jährige Trainer-Fuchs, der zudem noch einmal die polnischen Medien bat, der Hetzkampagne gegen die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Ende zu setzen: "Ich bitte, dass diese Dinge nicht mehr aufgewärmt werden. Ich weiß um die Bedeutung des Fußballs für die nationale Befindlichkeit. Aber es ist trotzdem nur Sport."

Vor dem EM-Debüt gegen Deutschland hatten die polnischen Boulevardblätter Fakt und Super Express mit verschiedenen Fotomontagen für große Aufregung gesorgt. Super Express hatte Beenhakker abgebildet, wie er die abgeschlagenen Köpfe von Löw und Kapitän Michael Ballack in den Händen hält. Die Zeitung Fakt hatte Beenhakker gezeigt, wie er scheinbar den vor ihm knienden Ballack enthaupten will.

Unterdessen erklärte Beenhakker, dass die kurzfristigen Ausfälle von Ersatztorwart Tomasz Kuszczak und Mittelfeldspieler Jakub Blaszczykowski im Turnierverlauf kein Problem für die "Kadra" darstellen werden. "Natürlich ist das enttäuschend für die beiden Spieler. Das darf uns aber nicht weiter kümmern. Die Show muss weitergehen", meinte Beenhakker.