Hamburg. Der Hamburger Fußballverband müsste ab Mitte Mai Notlösungen erarbeiten. Viele Fragen zur laufenden Saison bleiben noch offen.

Wäre sein Name doch Programm. Nico Sorgenfrey heißt der Teammanager des Oberligisten FC Teutonia 05. Doch zu managen gibt es nichts. Der Spielbetrieb im Hamburger Amateurfußball war bis bis zum 31. März ausgesetzt – bevor Hamburg am Sonntag den Sportbetrieb bis zum 30. April verbot und damit auch indirekt die gesetzte vorläufige Frist des Hamburger Fußballverbands verlängerte.

Teutonia hatte seinen Trainings­betrieb als Gesamtverein schon vor der Verordnung durch die Stadt komplett eingestellt. Die Spieler halten sich privat fit. Und Sorgenfrey befindet sich mit seiner Frau und seinen Kindern in der häuslichen Quarantäne: „Wir waren eine Woche im Skiurlaub im Tiroler Zillertal. Nun folgen wir der Empfehlung und bleiben zwei Wochen daheim.“

Hamburger Amateurfußball: Der Ball ruht

Fast absurd unwichtig erscheint in diesem Licht die Neuigkeit, dass Teutonia am Freitag Trainer Sören Titze und seinen Assistenten Matthias Reincke entließ. Sorgenfrey: „Es geht um einen neuen Impuls, um unsere Ziele Pokalsieg und Regionalligaaufstieg zu erreichen. Aber natürlich ist das im Vergleich zur eingetretenen Situation nachrangig.“

Wie der FC Teutonia 05 handeln auch die übrigen Vereine im Hamburger Amateurfußball. Überall ruht der Ball. In einer paradoxen Situation befand sich Altona 93. Für die Regionalliga Nord zuständig ist der Norddeutsche Fußball-Verband. Dieser hatte die Spiele jedoch nur bis zum 17. März abgesagt. Danach sollten Partien mit unter 1000 Zuschauern vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden normal mit Fans durchgeführt werden und Begegnungen, bei denen über 1000 Zuschauer erwartet wurden, als Geisterspiele stattfinden. Somit hätte Altona 93 am Mittwoch um 19 Uhr beim TSV Havelse antreten müssen. Am Sonnabendabend wurde das Spiel in Havelse vom Plan genommen.

Wird die Saison verlängert?

Joachim Dippner ist Spielausschusssitzender im Hamburger Fußball-Verband.
Joachim Dippner ist Spielausschusssitzender im Hamburger Fußball-Verband. © Klaus Bodig / HA

Ob die Saison der Amateure überhaupt zu retten ist, ist offen. „Fallen drei bis fünf Spieltage aus, könnten wir das noch verkraften und die Spiele nachholen. Wird aber beispielsweise bis Mitte Mai nicht gespielt, müssen wir uns etwas einfallen lassen“, sagt der HFV-Spielausschussvorsitzende Joachim Dipner. „Entscheidend für uns ist aber immer die medizinische Lage und unser aller Gesundheit.“

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Trotzdem bleiben Fragen offen. Wird die Saison verlängert, annulliert oder nach jetzigem Tabellenstand gewertet? Für die dritte Lösung spricht sich Sorgenfrey aus. „Meiner Meinung nach wäre eine Wertung des jetzigen Tabellenstandes die fairste Lösung. Wie Auf- und Abstiegsfragen geregelt werden, muss man dann sehen.“