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Der Fußball-Ticker am Montag, den 21. Oktober 2019:

Thomas Schaaf kehrt auf Werder-Trainerbank zurück

Thomas Schaaf war 14 Jahre lang für die Profis von Werder Bremen verantwortlich.
Thomas Schaaf war 14 Jahre lang für die Profis von Werder Bremen verantwortlich. © imago images/Hübner | Susanne Hübner

Thomas Schaaf kehrt auf die Trainerbank von Werder Bremen zurück. Der 58-Jährige hilft als Co-Trainer der U23 in der Regionalliga aus und wird auf unbestimmte Zeit Assistent von Konrad Fünfstück (39), nachdem sich der bisherige Co-Trainer Björn Dreyer die Achillessehne gerissen hat. „Thomas stellt sich absolut in den Dienst der Sache“, sagte Björn Schierenbeck, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums der Hanseaten, dem Onlineportal "Deichstube".

Schaaf stehe als Technischer Direktor von Werder ohnehin in engem Kontakt mit Fünfstück, sagte Schierenbeck: „Jetzt sitzt er eben auch bei den Spielen mit auf der Bank, ist dabei Unterstützer und Ansprechpartner von Konrad, der sich diese Lösung ausdrücklich gewünscht hat.“

Schaaf war 14 Jahre (1999 bis 2013) Cheftrainer an der Weser und führte die Grün-Weißen unter anderem 2004 zum Double. Zuletzt war er im Frühjahr 2016 bei Hannover 96 als Trainer tätig.

Dermendschiew folgt in Bulgarien auf Balakow

Georgi Dermendschiew ist neuer Trainer der bulgarischen Fußball-Nationalmannschaft und tritt damit die Nachfolge des in der vergangenen Woche im Zuge des Rassismus-Skandals rund um das EM-Qualifikationsspiel gegen England zurückgetretenen Krassimir Balakow an. Dies gab Jordan Letschkow, Vizepräsident des bulgarischen Verbandes BFU, am Montag bekannt.

Der 64 Jahre alte Dermendschiew trainierte zuletzt bis April 2019 Lewski Sofia, zuvor hatte er Ludogorez Rasgrad zweimal in die Gruppenphase der Champions League geführt.

Balakow, wie Letschkow ehemaliger Bundesligaprofi, hatte sein Amt beim WM-Vierten von 1994 vier Tage nach dem 0:6 gegen England (0:4) niedergelegt, auch die Führung des nationalen Verbandes (BFU) reichte ihren Rücktritt ein. Die Begegnung in Sofia hatte mehrmals vor dem Abbruch gestanden, die englischen Stars wurden mit Affenlauten, höhnischen Gesängen und dem Hitlergruß beleidigt.

VfB-Trainer Walter kritisiert Badstuber nach Platzverweis

Trainer Tim Walter hat Verteidiger Holger Badstuber für die 0:1-Niederlage des VfB Stuttgart gegen Holstein Kiel verantwortlich gemacht. „Gestern hat uns der Holger ein Bein gestellt“, sagte der 43-Jährige am Montag. „Mit zehn Mann zu verteidigen und wieder Torchancen herauszuspielen – wer Fußball gespielt hat, der weiß, dass das nicht so einfach ist.“

Badstuber hatte am Sonntag in der 53. Minute beim Spielstand von 0:0 die Gelb-Rote-Karte wegen wiederholten Foulspiels gesehen. Kurz darauf erzielten die Gäste den Siegtreffer.

Schiedsrichter Benedikt Kempkes zeigt Holger Badstuber vom VfB Stuttgart die Rote Karte.
Schiedsrichter Benedikt Kempkes zeigt Holger Badstuber vom VfB Stuttgart die Rote Karte. © imago images/Pressefoto Baumann | Julia Rahn

Der Deutsche Fußball-Bund hat inzwischen Ermittlungen wegen der verbalen Entgleisung des 30 Jahre alte Verteidigers eingeleitet. Badstuber hatte beim Verlassen des Platzes lautstark in Richtung der Unparteiischen geschimpft: „Ihr seid Muschis geworden, Muschis.“ Ob die Worte auch interne Konsequenzen haben, stand nach VfB-Angaben noch aus. „Er weiß schon, was er getan hat“, sagte Walter nach einem Gespräch mit dem Stammspieler und räumte auch Verständnis ein: „Der macht das nicht absichtlich. Der macht das in der Emotion.“ Vonseiten des DFB droht Badstuber eine Sperre für mehrere Spiele.

Zwei Männer nach Rassismusvorfall in England festgenommen

Nach dem Spielabbruch im englischen Fußball sind zwei Männer wegen des Verdachts rassistischer Beleidigungen festgenommen worden. Das teilte die Polizei in London am Montag mit. Beim FA-Cup-Qualifikationsspiel zwischen Haringey Borough und Yeovil Town hatten die Haringey-Spieler am Sonnabend wegen angeblich rassistischer Beleidigungen durch Fans des Gegners die Partie abgebrochen.

Beim Stand von 0:1 verließen sie in der 64. Minute den Rasen und spielten auch danach nicht weiter. Die beiden Männer im Alter von 23 und 26 Jahren seien am Montag in Chard und Yeovil in der Grafschaft Somerset festgenommen worden, hieß es von der Polizei weiter.

Nach Angaben von Teammanager Tom Loizou war Haringey-Keeper Douglas Pajetat von Gäste-Fans rassistisch diffamiert worden. Der 33-jährige Kameruner soll zudem bespuckt und von einer Flasche getroffen worden sein. Auch Pajetats Teamkollege Coby Rowe sei beleidigt worden. Der englische Fußballverband FA will Ermittlungen einleiten.

Erst vor wenigen Tagen hatten die rassistischen Entgleisungen bulgarischer Fans gegen England im EM-Qualifikationsspiel in Sofia für Schlagzeilen gesorgt.

Dortmund verhängt hohe Geldbuße gegen Sancho

Offensiv-Star Jadon Sancho hat von Borussia Dortmund nach seiner verspäteten Rückkehr von der englischen Nationalmannschaft eine hohe Geldstrafe erhalten. Einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge muss der 19-Jährige, der von Trainer Lucien Favre wegen der Verspätung für das Topspiel der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) aus dem Kader genommen worden war, 100.000 Euro bezahlen. Zur Höhe der Summe gab es vom BVB auf Anfrage am Montag keinen Kommentar.

„Jadon ist sehr schnell groß geworden und testet ab und zu vielleicht auch die Grenzen aus – und dann sind wir dafür da, dann auch die Grenzen wieder zu setzen“, hatte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc am Wochenende dem TV-Sender Sky gesagt. Zorc deutete auch an, dass die Suspendierung nur für das Gladbach-Spiel gelte und Sancho für das Champions-League-Spiel der Dortmunder bei Inter Mailand am Mittwoch (21 Uhr/Sky) zur Verfügung steht. „Wir gehen davon aus, dass er Mittwoch wieder dabei ist“, sagte Zorc.

Ibrahimovic erreicht MLS-Viertelfinale

Superstar Zlatan Ibrahimovic hat mit Los Angeles Galaxy ein wenig überraschend das Viertelfinale in der nordamerikanischen Profiliga MLS erreicht. Auch ohne einen Treffer des Schweden setzte sich der Rekordmeister in der ersten Runde der Play-offs mit 2:1 bei Minnesota United durch. Am Donnerstag kommt es damit zum Lokalderby mit Los Angeles FC, der besten Mannschaft der Vorrunde in der Western Conference.

Der ehemalige Frankfurter Bundesliga-Spieler Marco Fabián führte Philadelphia Union zu einem 4:3 nach Verlängerung gegen die New York Red Bulls. Die Gastgeber hatten bereits 0:2 und 1:3 zurückgelegen, ehe „Joker“ Fabian in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Verlängerung den Siegtreffer erzielte. Philadelphia trifft im Viertelfinale auf Titelverteidiger Atlanta United mit dem deutschen Julian Gressel.

Bereits am Mittwoch werden die ersten beiden Begegnungen im Viertelfinale ausgetragen. Dabei empfangen die Seattle Sounders Real Salt Lake City. Der New York City FC, beste Mannschaft der Vorrunde in der Eastern Conference, ist Gastgeber für den Toronto FC.

Sacramento erhält 29. MLS-Team

Die kalifornische Hauptstadt Sacramento wird offenbar die Heimat des 29. Teams der Major League Soccer (MLS). Laut übereinstimmenden Medienberichten soll die Liga am Montag den Club mit dem Namen Sacramento Republic offiziell vorstellen. Mehrere Investoren bezahlten dafür die Eintrittsgebühr von 200 Millionen Dollar.

Sacramento hatte sich in der Liga mit derzeit 24 Mannschaften aus den USA und Kanada bereits öfter für die Rechte eines MLS-Teams beworben, allerdings erhielten unter anderem Städte wie Atlanta, Cincinnati, Los Angeles, Nashville oder Miami den Vorzug.

In der kommenden Saison werden Inter Miami, der Club von David Beckham, und Nashville SC erstmals in der MLS auflaufen. 2021 folgt zudem der Austin FC aus Texas, 2022 wird St. Louis zum ersten Mal antreten. Um den 30. Platz bewerben sich mindestens fünf Städte, darunter Las Vegas und Charlotte. In Sacramento spielen bereits die Basketballer des NBA-Teams Sacramento Kings.

Schalke will Büskens weiterbeschäftigen

Der FC Schalke 04 wird weiter den einstigen "Eurofighter" Mike Büskens beschäftigen. „Es wird klappen“, sagte Sportvorstand Jochen Schneider am Sonntagabend. Welche Stelle für den 51 Jahre alten Ex-Profi vorgesehen ist, wollte Schneider nicht sagen: „Die werden wir dann verkünden, wenn alles unterschrieben ist.“

Büskens, der 1997 mit Schalke den Uefa-Pokal gewonnen hat, war im März zusammen mit Interimscoach Huub Stevens als dessen Assistent bis zum Saisonende bei Schalke eingesprungen. Seit der neuen Saison ist David Wagner der Trainer des Bundesliga-Teams.

Italien setzt Anti-Terror-Technologie gegen Rassisten ein

Italiens Fußballverband FIGC rüstet im Kampf gegen rassistische Ausfälle in den Stadien auf und geht künftig mit moderner Anti-Terror-Technologie gegen fremdenfeindlich pöbelnde Zuschauer vor. Mit einem speziellen Radarsystem soll die genaue Herkunft rassistischer Gesänge festgestellt werden, die zuletzt mit unschöner Regelmäßigkeit zu hören waren.

„Zwei Radar-Paneele pro Stadionsektor genügen, die Kosten sind nicht enorm. Das System wird von einem italienischen Unternehmen hergestellt“, sagte FIGC-Präsident Gabriele Gravina der römischen Tageszeitung "La Repubblica".

Die größte Hürde sei der Schutz der Privatsphäre, denn mit der Radartechnologie könne man private Konversationen im Stadion aufnehmen. „Wir koordinieren uns mit dem Innenministerium in Rom und wollen das System beim Spiel zwischen Italien und Armenien in Palermo am 18. November testen“, sagte Gravina.

In den vergangenen Monaten waren in Italien mehrere Spiele wegen rassistischer Vorfälle unterbrochen worden. In der Begegnung zwischen Sampdoria Genua und AS Rom (0:0) beleidigten Roma-Anhänger am Sonntag den 21 Jahre alten Sampdoria-Mittelfeldspieler Ronaldo Vieira mit Affenlauten. AS Rom bat im Anschluss an das Spiel per Twitter um Entschuldigung.

Frankfurts Touré fällt wochenlang aus

Eintracht Frankfurt muss vier Wochen auf Abwehrspieler Almamy Touré verzichten. Der 23 Jahre alte Franzose zog sich beim 3:0-Sieg im Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen am Freitagabend eine Sehnenverletzung im Oberschenkel zu, wie der Verein am Montag mitteilte.

Damit wird Touré, der sich zuletzt einen Stammplatz in der Dreierkette von Trainer Adi Hütter erspielt hatte, seinem Verein auch in den beiden wichtigen Europa-League-Spielen gegen Standard Lüttich fehlen. Der Verteidiger war gegen Leverkusen nach einer halben Stunde ausgewechselt worden.