Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Chemnitz: Trainer und Sportchef schmeißen hin

Der krisengeschüttelte Drittligist Chemnitzer FC kommt nicht zur Ruhe. Wie der Club am Mittwochabend mitteilte, wurde Trainer David Bergner (45) „mit sofortiger Wirkung auf eigenen Wunsch von seinen Aufgaben entbunden“. Mit dem Coach verlässt auch Sportdirektor Thomas Sobotzik (44) den Verein. Der CFC war in den vergangenen Wochen und Monaten wegen rassistischer Vorfälle in die Schlagzeilen geraten.

Thomas Sobotzik beim Pokalspiel gegen den HSV.
Thomas Sobotzik beim Pokalspiel gegen den HSV. © Imago/Picture Point

Anfang August hatte der Club zunächst seinem Kapitän Daniel Frahn wegen vermeintlicher Nähe zur rechtsextremen Szene gekündigt, nachdem sich dieser beim Auswärtsspiel in Halle im Gästeblock mit entsprechenden Gruppierungen aufgehalten hatte. Frahn geht dagegen gerichtlich vor.

Zudem waren Club-Vertreter von den Anhängern heftig rassistisch angefeindet worden. Auch der DFB hat sich mittlerweile eingeschaltet und einen Anti-Rassismus-Beauftragten hinzugezogen. Dennoch sprach auch der Dachverband zuletzt von einer schwierigen Lage: „Die Problemstellungen rund um den Chemnitzer FC sind komplex und kaum kurzfristig zu lösen“, hieß es in einer Mitteilung in der vergangenen Woche.

Der CFC kämpft zudem weiter gegen die Insolvenz, muss sich nun aber eine neue sportliche Leitung suchen. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung steht ein Nachfolger für den Trainerposten schon bereit. Demnach soll Chemnitz Interesse an Andre Meyer haben. Der 35-Jährige hatte zuletzt als Co-Trainer unter seinem Bruder Daniel Meyer bei Zweitligist Erzgebirge Aue gearbeitet, bis dieser vorläufig beurlaubt wurde.

Das Chemnitzer Training übernehmen bis auf Weiteres Co-Trainer Sreto Ristic sowie Assistent Christian Tiffert und Torwart-Trainer Marcel Höttecke. Der noch sieglose Aufsteiger steht nach sieben Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Feueralarm im Fontenay: Schreckmoment für DFB

Kurzer Schreckmoment im Teamhotel: Nach einem Feueralarm mussten die deutschen Nationalspieler gegen 15.30 Uhr ihre Zimmer im Hamburger "The Fontenay" verlassen. Alle Gäste der Nobelherberge an der Außenalster waren davon betroffen – auch der komplette DFB-Tross.

Nach rund zehn Minuten stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat. Auslöser waren Essensdämpfe in der Küche, wie ein Feuerwehrsprecher dem Abendblatt sagte.

"Es gab ganz schnell Entwarnung und bei uns gar keine Unruhe", sagte Nationalmannschaftssprecher Jens Grittner: "Alles wurde total souverän und ruhig abgewickelt, wir haben uns zu keiner Sekunde unsicher gefühlt."

Die Nationalspieler hatten am Vormittag noch im Millerntorstadion trainiert. Anschließend fand auch die tägliche Pressekonferenz in der Spielstätte des Zweitligisten FC St. Pauli statt, danach befand sich die Auswahl wieder im Hotel.

Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw steht in der EM-Qualifikation vor zwei richtungsweisenden Partien: An diesem Freitag (20.45 Uhr/RTL) tritt die DFB-Auswahl in Hamburg gegen die Niederlande an. Drei Tage später ist in Belfast Tabellenführer Nordirland der Gegner.

Klinsmann sagt dem VfB Stuttgart ab

VfB-Ikone Jürgen Klinsmann hat seinem Herzensverein eine Absage erteilt. „Per Mail habe ich dem Präsidialrat des VfB Stuttgart mitgeteilt, dass ich in der jetzigen Führungs-Konstellation des Vereins für weitere Gespräche für das Amt des Vorstandsvorsitzenden und auch für ein anderes Amt beim VfB nicht zur Verfügung stehe“, schrieb der 55-Jährige in einer persönlichen Erklärung.

Jürgen Klinsmann wird keinen Posten bei seinem Herzensverein übernehmen.
Jürgen Klinsmann wird keinen Posten bei seinem Herzensverein übernehmen. © Imago/Sven Simon

„Die gesamte Kommunikation und Korrespondenz sowohl mit dem Präsidialrat des VfB als auch mit einer Personal-Beratungsagentur aus München waren für mich nicht zielführend und ohne jegliche Dringlichkeit vonseiten des VfB“, führte der ehemalige Bundestrainer weiter aus. Er drücke dem Zweitligisten aber „weiterhin alle Daumen und hoffe, dass er bald wieder in den Regionen spielt, wo er aufgrund seiner Möglichkeiten auch hingehört.“

Noch vor wenigen Wochen hatte Klinsmann erklärt, dass „der Informationsaustausch“ mit seinem früheren Klub „sehr positiv“ verlaufen würde. Der Weltmeister von 1990 sollte das neu geschaffene Amt als Vorstandsvorsitzender der VfB Stuttgart AG übernehmen. Als Sportvorstand fungiert aktuell Thomas Hitzlsperger, Sven Mislintat ist Sportdirektor. Der Posten des Präsidenten beim VfB ist nach dem Rücktritt von Wolfgang Dietrich vakant.

Der in den USA lebende Klinsmann hatte im vergangenen November geäußert, dass „mein Herz noch immer für den VfB schlägt“ und es ihn „mit meiner Erfahrung und meinem Netzwerk in den Profizirkus zurück zieht“. Derzeit arbeitet Klinsmann als Experte für den TV-Sender RTL bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft. Für den VfB war er als Profi von 1984 bis 1989 aktiv, zuletzt bekleidete er den Posten des amerikanischen Nationaltrainers (bis November 2016).

Bremen verlangt 1,17 Millionen Euro von der DFL

Rund 1,17 Millionen Euro verlangt Bremen bis Ende September von der DFL wegen zusätzlicher Polizeikosten bei Fußballspielen. Wie die Sprecherin des Innenressorts, Rose Gerdts-Schiffler, am Mittwoch auf Nachfrage mitteilte, wurden die Zahlungsaufforderungen im August verschickt. Es handele sich um vier Gebührenbescheide. „Wir gehen davon aus, dass die DFL den Zahlungsaufforderungen nachkommen wird“, sagte sie. Über die Aufforderungen hatte zuerst der „Weser Kurier“ berichtet.

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer setzt sich indes weiter für einen Solidarfonds ein. Bei einem solchen Modell würde der Profifußball in den Fonds einzahlen, aus dem sich Bund und Länder einen Teil der Polizeikosten für Hochrisikospiele erstatten lassen könnten. „Verschiedene Regelungen mit den Bundesländern und daraus resultierende endlose Rechtsstreits machen auch für die DFL am Ende keinen Sinn“, sagte Gerdts-Schiffler. Rheinland-Pfalz, das Saarland, Hamburg und Thüringen zeigten Interesse an der Idee eines Fußballsolidarfonds. „Die endgültigen Modalitäten soll eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aus diesen Ländern erarbeiten.“

Um die Erstattung von zusätzlichen Polizeikosten bei Hochrisikospielen gibt es seit längerem Streit. Auslöser der juristischen Auseinandersetzung war ein Gebührenbescheid des Landes Bremen für einen umfangreichen Polizeieinsatz im Jahr 2015. Im März 2019 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass eine Beteiligung der Vereine bei Hochrisikospielen grundsätzlich rechtens ist. Die DFL, die sich am Mittwoch zunächst nicht zu dem Thema äußern wollte, lehnte dies bislang ab.

St. Pauli verliert Test gegen Aalborg – Loubongo verletzt

Aalborgs Rasmus Thelander (l.) überspringt St. Paulis Kevin Lankford.
Aalborgs Rasmus Thelander (l.) überspringt St. Paulis Kevin Lankford. © WITTERS | Leonie Horky

Der FC St. Pauli hat sein Testspiel gegen Aalborg BK verloren. Der Zweitligist unterlag am Mittwoch in Norderstedt dem dänischen Erstligisten mit 0:2 (0:1). Kasper Kusk (32.) mit einem abgefälschten Freistoß und der ehemalige Hannoveraner Iver Fossum (64.) trafen für die Gäste.

St. Paulis Trainer Jos Luhukay gab in der Partie den Ersatzspielern, und Neuzugängen Einsatzzeiten. Unter anderen standen die beiden Neuen Youba Diarra und Sebastian Ohlsson auf dem Feld. Der FC St. Pauli hatte trotz der vielen Wechsel in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile und kam auch zu mehreren Chancen. Die Dänen waren letztlich konsequenter. „Der Gegner stand defensiv sehr stabil und war dann im Umschalten immer sehr gefährlich“, meinte Luhukay. Am Ende sei der Sieg für Aalborg verdient gewesen, sagte der Niederländer.

Schwerer als die Niederlage wiegt der Ausfall von Jungprofi Aurel Loubongo (18): Der Rechtsaußen kugelte sich im Training die linke Schulter aus und wurde noch am Mittwoch operiert. Loubongo stand in dieser Saison einmal im Profikader, kam jedoch in der 2. Bundesliga noch nicht zum Einsatz.

Bremens Verletzungssorgen immer größer

Werder Bremen muss wohl längere Zeit auf Mittelfeldspieler Kevin Möhwald verzichten. Der 26-Jährige war vor dem 3:2-Sieg der ohnehin schon stark verletzungsgeplagten Norddeutschen in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg am vergangenen Sonntag kurzfristig mit Knieproblemen ausgefallen. Eine genaue Diagnose von Möhwalds Verletzung gibt es noch nicht. Weitere Untersuchungen bis zum Ende dieser Woche sollten diesbezüglich Klarheit schaffen, teilte Werder am Mittwoch mit.

Bremens Trainer Florian Kohfeldt muss derzeit auf zahlreiche verletzte Spieler verzichten. Alleine in der Abwehr fehlen in Ömer Toprak, Milos Veljkovic, Sebastian Langkamp und Ludwig Augustinsson vier Spieler. Auch Mittelfeldmann Milot Rashica fällt aus. Da in der Länderspielpause auch die Nationalspieler unterwegs sind, hat der Coach nur eine kleine Trainingsgruppe beisammen.

Köln will Podolski einbinden

Der designierte Präsident Werner Wolf will die Vereinsikone Lukas Podolski beim Bundesligisten 1. FC Köln in absehbarer Zeit eng einbinden. „Wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, ihn nicht einzubinden. Lukas ist der Weltstar, der uns überall viele Türen öffnen kann“, sagte Wolf dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der „Kölnischen Rundschau“.

Der 63-Jährige bestätigte zudem, dass er bereits Gespräche mit dem 2014er-Weltmeister Podolski geführt habe, der von 1995 bis 2003 und von 2009 bis 2012 beim FC spielte und derzeit bei Vissel Kobe in Japan unter Vertrag steht. „Wir wollen mit der Marke 1. FC Köln mehr Umsatz machen, und dafür brauchen wir bekannte Gesichter“, sagte Wolf, der den FC 2011 schon einmal interimsmäßig führte. Wolf stellt sich am Sonntag auf der Mitgliederversammlung mit den Vize-Kandidaten Eckhard Sauren und Jürgen Sieger als einziges Team zur Wahl.

Podolski wisse, dass er zum FC zurückkehren wolle, sagte Wolf. „Die Tür steht ihm offen, natürlich wollen wir ihn für eine Zusammenarbeit gewinnen.“ Wichtig sei, dass Podolski, der stets seinen Wunsch nach einer erneuten Rückkehr zum FC erklärt hatte, eine Rolle finde, mit der er glücklich werde und die er länger ausfüllen könne.

Vertraglich geregelt: Grifo darf gegen Hoffenheim nicht spielen

Der von 1899 Hoffenheim zum SC Freiburg gewechselte Vincenzo Grifo darf wegen einer Vertragsklausel im Duell der beiden Bundesligisten nicht auflaufen. Dies bestätigte der Sportclub am Mittwoch auf Anfrage. Am 15. September tritt Freiburg demzufolge ohne Grifo in Sinsheim an. Zuvor hatten andere Medien darüber berichtet. Im Rückspiel dürfe der Fußballprofi gegen seinen ehemaligen Club aber wieder auflaufen, hieß es vom Verein.

Vincenzo Grifo (26) kehrt fest zum SC Freiburg zurück.
Vincenzo Grifo (26) kehrt fest zum SC Freiburg zurück. © dpa | Patrick Seeger

Der 26 Jahre alte Italiener war in der Vorwoche für sieben Millionen Euro fest von den Kraichgauern zum SC gewechselt, nachdem er in der Vorsaison bereits ausgeliehen war. Eine ähnliche Klausel hatte es bereits beim Leihgeschäft gegeben. „Hoffenheim hat auf diese Regelung bestanden, es war Teil der Leihbedingungen“, hatte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier damals dem „Kicker“ gesagt. Bei der TSG hatte sich Grifo unter dem neuen Trainer Alfred Schreuder zuletzt nicht durchsetzen können und stand in zwei Liga-Partien hintereinander nicht im Kader.

FC Bayern präsentiert Rekordzahlen

Der FC Bayern München hat finanzielle Rekordzahlen vermeldet. Wie der deutsche Rekordmeister am Mittwoch mitteilte, stieg der Umsatz von 657,4 Millionen Euro in der Saison 2017/18 auf 750,4 Millionen Euro in der abgelaufenen Spielzeit. Zudem wuchs der Gewinn nach Steuern von 29,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2017/18 auf nun 52,5 Millionen Euro. Das Eigenkapital erhöhte sich von 456,4 auf 497,4 Millionen Euro.

„Mit der finanziellen Entwicklung des FC Bayern sind wir natürlich außerordentlich zufrieden“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn konnten auf neue Bestmarken deutlich gesteigert werden. Der FC Bayern befindet sich somit sportlich wie auch wirtschaftlich auf einem hervorragenden Kurs.“. Der Vorstand habe den Mitarbeitern als Dankeschön zwei zusätzliche Gehälter als Bonus ausgezahlt.

Nach Angaben von Finanzchef Jan-Christian Dreesen haben alle Bereiche des FC Bayern positiv zu dem Gesamtergebnis beigetragen. „So konnten die Einnahmen aus dem Spielbetrieb und dem TV-Bereich gesteigert werden, und bei den Sponsoringeinnahmen haben wir neue Bestwerte erzielt“, erklärte Dreesen.

Reuter schließt Caiuby-Comeback aus

Eine Rückkehr des in der vergangenen Saison suspendierten Caiuby zum Bundesligisten FC Augsburg hat Manager Stefan Reuter kategorisch ausgeschlossen. Diese Möglichkeit „gibt es nicht“, sagte Reuter der "Augsburger Allgemeinen". Der 31 Jahre alte Brasilianer steht beim FCA noch bis zum Saisonende unter Vertrag.

Bisher sei kein Verein auf den FCA zugekommen, „der Caiuby verpflichten wollte, von daher wird sein Vertrag nächsten Sommer auslaufen“, führte Reuter weiter aus. Zudem wehrte sich Reuter gegen den Vorwurf, mögliche Transfers von Michael Gregoritsch und Philipp Max wegen zu hoher Ablöseforderungen verhindert zu haben. „Das ist falsch. Wir sind nicht der Spielverderber. Es lagen einfach keine konkreten Anfragen vor“, sagte der Weltmeister von 1990.

Es seien Summen kolportiert worden, so Reuter, „die wir nie genannt haben. Wir hängen keinem Spieler ein Preisschild um. Wenn Interesse da ist, kann der entsprechende Verein uns ein konkretes Angebot machen“. Das habe es aber in beiden Fällen nicht gegeben.