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Dresden verpasst den Sieg, Sandhausen jubelt

Dynamo Dresden schlittert in der 2. Fußball-Bundesliga in eine Ergebniskrise. Nach einem 1:1 (1:1) im Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue wartet die Mannschaft von Trainer Maik Walpurgis bereits drei Spiele auf einen Dreier. Aue verpasste es seinerseits, den Abstand zur Abstiegsregion zu vergrößern.

Erich Berko (M.) gegen Philipp Riese (l.) zund Clemens Fandrich
Erich Berko (M.) gegen Philipp Riese (l.) zund Clemens Fandrich © Getty Images

Philipp Riese (24.) brachte die Gäste in Führung, Moussa Kone (26.) traf kurz darauf für Dynamo. Aue musste nach einer Gelb-Roten Karte für Nicolai Rapp ab der 53. Minute in Unterzahl agieren. "Mir haben die ersten 25 Minuten nicht gefallen, nach der Pause hat man aber gesehen, dass wir gewinnen wollen", sagte Walpurgis nach dem Abpfiff bei Sky. Vor 30.769 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion taten sich die stark ersatzgeschwächten Gastgeber von Beginn an äußerst schwer.

Der SV Sandhausen hingegen hat das Kellerduell gegen den FC Ingolstadt in der 2. Fußball-Bundesliga gewonnen und Trainer Uwe Koschinat einen Einstand nach Maß beschert. Sandhausen setzte sich vor 5653 Zuschauern gegen den schwachen Tabellenletzten mit 4:0 (1:0) durch und verbesserte sich mit acht Punkten zumindest vorübergehend auf den Relegationsplatz. Andrew Wooten (7., Foulelfmeter), Denis Linsmayer (66.) und Fabian Schleusener (78., 86.) trafen für die Gastgeber. Ingolstadt behält nach der sechsten Niederlage in Folge mit fünf Zählern die Rote Laterne. Für Coach Alexander Nouri war es die vierte Pleite im vierten Spiel.

St. Pauli befördert Carstens und Becker zu Profis

Der FC St. Pauli hat zwei Nachwuchsspieler langfristig an sich gebunden. Der 18 Jahre alte Finn Ole Becker erhielt einen Profi-Vertrag bis zum 30. Juni 2022, teilten die Hamburger am Freitag mit. Der Mittelfeld- und U-19-Nationalspieler ist seit 2011 beim Kiezclub. „Er ist ein richtig guter Fußballer, hat ein gutes Tempo und ist auch taktisch für sein Alter sehr weit. Wir führen ihn jetzt Schritt für Schritt an die 2. Liga heran“, meinte Cheftrainer Markus Kauczinski.

Finn Ole Becker (l.) und Florian Carstens beim Trainingslager des FC St. Pauli im Sommer in Österreich
Finn Ole Becker (l.) und Florian Carstens beim Trainingslager des FC St. Pauli im Sommer in Österreich © WITTERS | Tay Duc Lam

Zuvor hatte Abwehrspieler Florian Carstens ebenfalls einen Vertrag bis 2022 plus einer Option auf eine weitere Spielzeit unterschrieben. Der 19-Jährige kam in dieser Saison bereits dreimal bei den Profis zum Einsatz. „Florian hat sich mit seiner Entwicklung und seiner Leistung bei den Profis diese Vertragsverlängerung absolut verdient“, sagte Sportchef Uwe Stöver.

Carstens war als B-Jugendlicher vom MTV Lüneburg zu den Braun-Weißen gewechselt und ist auch für die U23 in der Regionalliga im Einsatz. Er sagte: „Ich freue mich, dass ich die Chance bekomme, mich bei diesem besonderen Verein weiterentwickeln zu können, und werde alles dafür tun, weitere Einsatzzeiten zu erhalten. Ich habe in den letzten vier Jahren eine enge Verbindung zum Club aufbauen können und freue mich nun auf weitere Jahre beim FC St. Pauli.“

FC Bayern muss 10.000 Euro Pyro-Strafe zahlen

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat den deutschen Rekordmeister Bayern München wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro belegt. In der 46. Minute des Bundesligaspiels bei Schalke 04 am 22. September wurden im Münchner Zuschauerblock mindestens zehn pyrotechnische Gegenstände abgebrannt.

Leverkusen nimmt Bailey ins Gebet

Nach einer Aussprache mit Trainer Heiko Herrlich kann der jamaikanische Nationalspieler Leon Bailey im Ligaspiel von Bayer Leverkusen am Sonnabend gegen Hannover 96 (15.30 Uhr/Sky) auf seinen Einsatz hoffen. „Wir haben gestern länger zusammengesessen. Natürlich war es auch ein Hintergedanke von mir, ob er den Kopf frei hat. Das Gefühl hatte ich schon“, sagte Herrlich am Freitag: „Ich stehe absolut hinter Leon.“

Der 21-Jährige war in der vergangenen Woche zur jamaikanischen Nationalmannschaft gereist, um für diese sein Debüt zu geben, flog dann aber unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Medienberichten aus Jamaika zufolge soll Bailey eine Garantie gefordert haben, dass auch sein Bruder eingesetzt werde. „Klar ist, dass das in Zukunft nicht noch mal passieren sollte. Das wäre schon ärgerlich“, sagte Herrlich. Der Coach bestätigte zudem, dass Bailey sich noch in einem Gespräch mit den Bayer-Verantwortlichen Jonas Boldt, Rudi Völler und Fernando Carro erklären müsse.

Becherwerfer muss drei Monate in Haft

Nach einem folgenschweren Becherwurf bei einem Heimspiel des österreichischen Erstligisten Sturm Graz muss der Täter für drei Monate ins Gefängnis. Der 34-Jährige hatte mit einem vollen Hartplastikbecher beim Hinspiel der Europa-League-Qualifikation gegen AEK Larnaka im August einen der Schiedsrichter-Assistenten am Kopf getroffen. Der Unparteiische lag kurzzeitig blutend auf dem Rasen. Das Spiel musste für 40 Minuten unterbrochen werden, der vierte Offizielle übernahm die Aufgabe des Assistenten. Das Urteil des Bezirksgerichts Hermagor vom Freitag ist nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte hatte bereits mehrere Vorstrafen, unter anderem weil er 2015 im Stadion in Salzburg Pyrotechnik gezündet hatte. Zuletzt hatte der 34-Jährige eine Haftstrafe von fünf Monaten erhalten, die er mit einer Fußfessel ableistet. Der Angeklagte gab vor Gericht an, dass er den Schiedsrichter-Assistenten nicht treffen wollte. Außerdem wolle er nach den vielen Strafen nun keinen Alkohol mehr trinken, wenn er Fußball schaue.

Beleidigungen gegen Hopp: DFB verhandelt gegen BVB

Nach den wüsten Beleidigungen gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp verhandelt das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes am 2. November (11.30 Uhr) in Frankfurt mündlich gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund. Unter der Leitung des Sportgerichtsvorsitzenden Hans E. Lorenz wird sich das Gremium mit den Vorkommnissen während des Bundesligaspiels zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem BVB am 22. September beschäftigen. Dabei hatten Dortmunder Fans mittels Plakaten, Spruchbändern und Gesängen Hopp massiv beleidigt. Darüber hinaus wurden Sanitäranlagen im Gästebereich erheblich beschädigt.

Wegen Schwarzfahrens: Caiuby muss 22.500 Euro zahlen

Weil er ohne Ticket Zug gefahren ist, muss Mittelfeldspieler Caiuby vom Bundesligisten FC Augsburg 22.500 Euro Strafe zahlen. Das Augsburger Amtsgericht verurteilte ihn dazu, wie ein Sprecher am Freitag nach einem nichtöffentlichen Verfahren mitteilte. Zunächst hatte die „Augsburger Allgemeine“ berichtet.

Caiuby vom FC Augsburg muss sein Schwarzfahren teuer bezahlen
Caiuby vom FC Augsburg muss sein Schwarzfahren teuer bezahlen © imago/Krieger

Das Gericht hatte im Sommer auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl gegen den 30 Jahre alten Brasilianer wegen Leistungserschleichung erlassen. Caiuby war im Herbst 2017 ohne Fahrschein im Zug von München nach Augsburg erwischt worden. Normalerweise kostet ein Fahrschein zwischen den benachbarten Großstädten maximal knapp 40 Euro.

Gegen den Strafbefehl hatte Francisco da Silva Caiuby zunächst Einspruch eingelegt. In der Folge ging es aber nur um die Höhe der Strafe. Das Gericht hat diese nun etwas reduziert auf 30 Tagessätze zu je 750 Euro. Ein Sprecher des Bundesligisten sagte, dass weder der Verein noch Caiuby selbst zu dem Urteil Stellung nehmen wollen.

Stuttgarts Sosa fällt länger aus

VfB Stuttgart muss mehrere Wochen auf Borna Sosa verzichten. Der 20 Jahre alte Kroate kam laut Trainer Markus Weinzierl "verletzt von der Nationalmannschaft zurück". Sosa erlitt eine Verletzung am Schambein.

Offen ist, ob Weinzierl bei seinem Einstand am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen Tabellenführer Borussia Dortmund auf Daniel Didavi zurückgreifen kann, der schon länger an Achillessehnenproblemen leidet. "Er hat individuell trainiert. Wir werden kämpfen und hoffen, dass er spielen kann", sagte der Nachfolger von Tayfun Korkut am Freitag. Aber man werde "keine unvernünftigen Dinge machen und werden das sehr gut abwägen".

Freiburg: Keller bleibt Präsident, aber nicht Vorstand

Fritz Keller bleibt in den kommenden drei Jahren Präsident des Bundesligisten SC Freiburg. Der 61-jährige Winzer und Gastronom ist am Donnerstag von den 645 Stimmberechtigten der Mitgliederversammlung bei sechs Gegenstimmen und 24 Enthaltungen in seinem Amt bestätigt worden.

Die Neuwahl wurde notwendig, weil die Mitglieder einer von Vorstand, Aufsichtsrat und Ehrenrat vorgeschlagenen Satzungsänderung zustimmten, die unter anderem die Vorstandsposten neu regelt. Bisher war der ehrenamtliche Präsident Vorsitzender des dreiköpfigen Vorstands, zu dem außerdem Oliver Leki (Finanzen) und Jochen Saier (Sport) gehörten.

Nach der neuen Satzung, der die Mitglieder bei 42 Gegenstimmen zustimmten, besteht der Vorstand nur noch aus den hauptamtlichen Vorständen Leki und Saier, für den Präsidenten wurde ein eigenes Vereinsorgan geschaffen. Er soll künftig nur noch beratend, vermittelnd und repräsentativ tätig sein.

Damit soll die Professionalisierung der Strukturen des Clubs vorangetrieben werden, der aber weiterhin ein eingetragener Verein bleiben und seine Profiabteilung nicht ausgliedern will, wie sowohl Keller als auch beide Vorstände betonten. "Wir lösen die Dreierkette auf und machen jetzt eine Doppelspitze", sagte Keller.

Dortmund ausgebucht – Atlético weicht nach Düsseldorf aus

Der zehnmalige spanische Meister Atlético Madrid muss bei seinem Gastspiel in der Champions League am kommenden Mittwoch beim Bundesligisten Borussia Dortmund (21.00/Sky) improvisieren. Da in der Westfalenmetropole wegen der Finanz- und Versicherungsfachmesse DKM alle Hotelzimmer belegt sind, muss das Team um Superstar Antoine Griezmann nach Düsseldorf ausweichen.

Am Abend vor dem Spiel wird deshalb auch die offizielle Pressekonferenz mit Atlético-Trainer Diego Simeone und einem Profi des spanischen Erstligisten im Teamhotel der Spanier in der NRW-Hauptstadt stattfinden. Das berichten übereinstimmend mehrere spanischen Medien. Atlético wird zudem sein Abschlusstraining am Dienstagvormittag in Madrid absolvieren und anschließend nach Düsseldorf fliegen.