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Klopp gewinnt das deutsche Trainer-Duell

Jürgen Klopp hat das deutsche Trainerduell mit Thomas Tuchel in der Champions League für sich entschieden. Klopps FC Liverpool setzte sich zum Auftakt der Königsklasse am Dienstagabend gegen Paris Saint-Germain mit 3:2 (2:1) durch. Für den englischen Premier-League-Club, der in der Vorsaison im Endspiel stand, war es nach dem späten Siegtreffer durch Roberto Firmino in der Nachspielzeit in Gruppe C der perfekte Start. Erstmals trafen an der Anfield Road zwei deutsche Coaches ausländischer Mannschaften in der Königsklasse aufeinander.

Jürgen Klopp lag im deutschen Trainerduell der Champions League gegen Thomas Tuchel vorn, Liverpool gewann gegen Paris St. Germain
Jürgen Klopp lag im deutschen Trainerduell der Champions League gegen Thomas Tuchel vorn, Liverpool gewann gegen Paris St. Germain © Witters | Simon Stacpoole

In Borussia Dortmunds Gruppe A setzte sich Europa-League-Sieger Atlético Madrid gegen die AS Monaco nach Rückstand noch mit 2:1 (2:1) durch. Galatasaray Istanbul gewann in Gruppe D, in der auch Schalke 04 spielt, 3:0 (1:0) gegen Lok Moskau. Roter Stern Belgrad und der SSC Neapel trennten sich 0:0.

Schalke startet unentschieden

Vizemeister Schalke 04 hat bei seiner Champions-League-Rückkehr nach 1288 Tagen einen Sieg verpasst. Gegen den portugiesischen Meister FC Porto kam die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus.

Der Schweizer Nationalspieler Breel Embolo (64.) schoss die Königsblauen in Führung. Otavio glich für die Gäste in der 75. Minute per Foulelfmeter aus, zuvor hatte Knappen-Keeper Ralf Fährmann einen Handelfmeter von Alex Telles (13.) abgewehrt. Schalkes weitere Gegner in Gruppe D sind die Meister Lokomotive Moskau (Russland) und Galatasaray Istanbul (Türkei).

Mit Glückstreffer zum Sieg gegen Brügge

Borussia Dortmund hat zum Auftakt in die Champions-League-Gruppenphase einen glücklichen Sieg eingefahren. Beim belgischen Meister FC Brügge, dem vermeintlich schwächsten Gruppengegner der Schwarz-Gelben, gewann das Team von Trainer Lucien Favre in der Schlussphase mit 1:0 (0:0).

Bei einem Klärungsversuch von Brügges Matej Mitrovic wurde US-Nationalspieler Christian Pulisic (85.) angeschossen. Der Ball senkte sich als Bogenlampe ins Tor. Die weiteren Gruppengegner des BVB in der Gruppe A sind der europäische Supercupsieger Atletico Madrid und der französische Vizemeister AS Monaco.

Messi schießt Barcelona zum Sieg

Angeführt von Superstar Lionel Messi ist der FC Barcelona fulminant in die neue Champions-League-Saison gestartet. Der spanische Meister besiegte am Dienstag den niederländischen Meister PSV Eindhoven souverän mit 4:0 (1:0).

Lionel Messi gelang geegen Eindhoven ein Dreierpack
Lionel Messi gelang geegen Eindhoven ein Dreierpack © imago/Pro Shots

Den ersten Treffer in der neuen CL-Saison erzielte Messi mit einem perfekten Freistoß in den Winkel (32.). Mit zwei weiteren Toren (77., 87.) in der zweiten Spielhälfte vor 73.462 Zuschauern im Camp Nou schnürte der 31-jährige Argentinier seinen Dreierpack. Messi traf damit bereits 103-mal in der Königsklasse. Zwischenzeitlich hatte der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé nach einer schönen Einzelaktion auf 2:0 erhöht (75.). Innenverteidiger Samuel Umtiti schwächte die Mannschaft von Trainer Ernesto Valverde in der Schlussphase mit einer Gelb-Roten Karte (79.).

Die Gäste aus den Niederlanden mit dem ehemaligen Stuttgarter Daniel Schwaab in der Innenverteidigung wurden nur gelegentlich bei Konterangriffen gefährlich. Ein Schuss des 20-jährigen Steven Bergwijn (14.) verfehlte nur knapp das Tor des deutschen Nationaltorhüters Marc-Andre ter Stegen. Der Ex-Münchner Mark van Bommel musste auf der PSV-Trainerbank nach sieben Siegen in Serie wieder eine Niederlage hinnehmen.

Inter dreht Spiel gegen Tottenham

Im zweiten Spiel der Gruppe B drehte Rückkehrer Inter Mailand beim 2:1 (0:0) gegen Tottenham Hotspur das Spiel. Für Inter war es das erste Königsklassenspiel nach fast sieben Jahren. Christian Eriksen (53.) brachte Tottenham in San Siro noch in Führung, doch Mauro Icardi (86.) und Matias Vecino (90.+2.) trafen kurz vor Spielende noch zum umjubelten Sieg.

Boateng beklagt sich über Bayern-Bosse

Nationalspieler Jérôme Boateng vom FC Bayern München hat Präsident Uli Hoeneß und dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge fehlende Unterstützung vorgeworfen und sich gegen Kritik verteidigt. „Mir ist es wichtig, noch mal klarzustellen, dass ich voll auf den FC Bayern fokussiert bin. Und dass ich es andererseits aber auch nicht so schön finde, wenn überall Sachen über mich behauptet werden und man dann keine öffentliche Unterstützung vom Verein bekommt“, sagt er im Interview der „Süddeutschen Zeitung“.

Hoeneß und Rummenigge hatten im Sommer offen gesagt, dass Boateng den Rekordmeister verlassen könne, wenn es ein entsprechendes Angebot gäbe. Ein Wechsel zu Paris Saint-Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel kam jedoch nicht zustande. „Mein Fokus liegt jetzt klar bei Bayern. Ich bin total klar im Kopf und freue mich auf die englischen Wochen, die Champions League, die Hymne“, sagte Boateng vor dem Auftakt der Bayern in der Königsklasse am Mittwochabend bei Benfica Lissabon.

Boateng wolle nun zeitnah das Gespräch mit Hoeneß und Rummenigge suchen. „Was mich wahnsinnig gestört hat, waren Aussagen nach der WM. Das war fast schon lustig: Da hieß es, ich sei nicht voll fokussiert, weil ich beim Südkorea-Spiel auf der Tribüne Ohrringe und Sonnenbrille trage, wenn die Sonne scheint“, sagte Boateng: „2014 habe ich auch eine Sonnenbrille und Ohrringe getragen, aber da habe ich nichts darüber gelesen. Das ist für mich unbegreiflich.“

Douglas Costa nach Spuckattacke vier Spiele gesperrt

Der frühere Bayern-Profi Douglas Costa wird nach seiner Spuckattacke während des Serie-A-Spiels von Juventus Turin gegen Sassuolo für vier Begegnungen gesperrt. Das teilte die Liga am Dienstag mit. Nach einem Foul durch Sassuolo-Spieler Federico Di Francesco hatte Juve-Fußballer Costa ihm am Sonntag ins Gesicht gespuckt und kassierte dafür eine Rote Karte. Der 28 Jahre alte Brasilianer hatte nach dem Vorfall bereits um Verzeihung gebeten.

„Ich war mies, das ist mir bewusst und dafür entschuldige ich mich bei allen“, schrieb der Ex-Bayern-Star auf Instagram. Er wolle klarstellen, dass dieser „Einzelfall“ nicht dem entspreche, was er während seiner Karriere sonst gezeigt habe. Juve-Trainer Massimiliano Allegri sagte nach der Begegnung, das Fußballfeld sei keine „Stierkampfarena“, auch wenn Costa provoziert worden sei.

Özil-Manager greift Kroos und Bayern-Bosse an

Mesut Özils Berater Erkut Sögüt hat mehrere deutsche Nationalspieler kritisiert und Özils umstrittenes Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verteidigt. „Außerhalb des Platzes hat er keinen Fehler gemacht. Dabei bleibt es“, sagte Sögüt dem Magazin „11Freunde“ rund zwei Monate nach Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Anschließende Aussagen zu Özils Rückzug von seinen ehemaligen Mitspielern Manuel Neuer, Thomas Müller und Toni Kroos bezeichnete Sögüt als „enttäuschend und deplatziert“.

Toni Kroos (l.) und Mesut Özil 2016 beim Training während der EM in Frankreich
Toni Kroos (l.) und Mesut Özil 2016 beim Training während der EM in Frankreich © dpa | Arne Dedert

Kroos hatte unter anderem von einem „hohen Anteil an Quatsch“ in der Rücktrittserklärung des Mittelfeldspielers vom FC Arsenal gesprochen. „Kroos sollte als gestandener Nationalspieler erklären, was er mit dem Vorwurf „Quatsch“ meint“, forderte Sögüt. Neuer, Müller und auch Bundestrainer Joachim Löw hatten wiederum Vorwürfe zurückgewiesen, wonach es im DFB-Team zu rassistischen Vorfällen gekommen sei. „Löw verteidigt sich gegen einen Vorwurf, der nie erhoben wurde“, meinte Sögüt. „Mesut wurde nicht im Team, sondern von der Mitte der Gesellschaft rassistisch angefeindet – da hätte ihn der DFB schützen müssen.“

Kritik äußerte Sögüt auch an Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München. Hoeneß etwa hatte nach Özils Rücktritt gesagt, dass dieser ohnehin „seit Jahren einen Dreck gespielt“ habe. „Wenn hier jemand ablenken will, dann sind es diese beiden. Und zwar von der Leistung ihrer eigenen Spieler, von ihrer Steuerhinterziehung, ihren unverzollten Rolex-Uhren und von der Vetternwirtschaft in ihrem Verein“, sagte Sögüt.

Streit um "Videobeweis" in der Kreisliga

Die Premiere des Videobeweises in der Kreisliga hat im Fußballkreis Kaiserslautern/Donnersberg für Aufregung gesorgt. Laut einem Bericht der „Rheinpfalz“ (Dienstag) nahm der Schiedsrichter der Partie SV Mölschbach gegen SG Hochspeyer am vergangenen Sonntag nach Ansicht eines Zuschauervideos auf dem Smartphone eine Entscheidung zurück und gab das 3:2 für Mölschbach. Zunächst hatte er den Ball vor dem Tor im Aus gesehen und den Treffer aberkannt.

Nach Darstellung der SG Hochspeyer, die gegen die Wertung des Spiels Einspruch eingelegt hat, sei der Referee nach Protesten zu den Zuschauern des SV Mölschbach gelaufen und habe sich den Smartphone-Mitschnitt eines Fans angesehen. „Nach dem Blick auf das Mobiltelefon zeigte er auf den Anstoßpunkt und gab das Tor“, schrieb der Verein auf seiner Facebook-Seite. Ganz anders stellt der Gegner die Situation dar. Der Schiedsrichter habe sich lediglich von den Zuschauern bestätigen lassen, dass es ein Tor war, das Video habe er sich erst nach der Partie angeschaut, schrieb der SV Mölschbach auf seiner Facebook-Seite.

Inzwischen hat der Schiedsrichter aber zugegeben, auf das Handy-Video vertraut zu haben, sagte Schiedsrichterausschussmitglied Dirk Leibfried der „Rheinpfalz“. Da der Videobeweis nur in der Bundesliga zugelassen ist, dürfte der Protest der SG Hochspeyer vor dem Sportgericht gute Chancen haben. „Die Videoaufnahme eines Zuschauers darf einen Schiedsrichter nicht interessieren“, sagte Leibfried.

Berufungsverhandlung über Willemsen-Strafe terminiert

Das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verhandelt an diesem Freitag (12.00 Uhr) über das Strafmaß für Jetro Willems vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Der Niederländer war im Heimspiel gegen Werder Bremen am 1. September wegen einer Tätlichkeit des Feldes verwiesen und später vom DFB-Sportgericht für drei Bundesligaspiele gesperrt worden. Gegen dieses Urteil hatte der 24-Jährige fristgerecht Berufung eingelegt.

Chaos in Italiens Unterhaus

Im italienischen Fußball herrscht in den unteren Ligen Chaos. Sechs Meisterschaftsspiele der Serie B und weitere sechs der Serie C sind am Dienstag zunächst ausgesetzt worden. Es wird auf eine Entscheidung des sogenannten Garantiekollegiums von Italiens Olympischem Komitee gewartet, das die Einsprüche einiger Clubs gegen ihren Ausschluss aus den Ligen prüfen muss.

Die Vereine hatten die finanziellen Auflagen für die Saison nicht erfüllt. Sie haben sich auch einem Verwaltungsgericht in Rom gewendet, das am 9. Oktober beschließen wird, ob die Clubs in die Saison starten dürfen oder nicht.

Das Garantiekollegium hatte bereits vergangene Woche entschieden, dass in der Serie B nur 19 statt 22 Teams mitspielen dürfen, wie bereits im August der Sonderkommissar des Fußballverbandes FIGC, Roberto Fabbricini, beschlossen hatte. Gegen diesen Beschluss hatten die Vereine Widerspruch eingelegt.

Marseille verhängt Aufenthaltsverbot für Eintracht-Fans

Den Anhängern von Eintracht Frankfurt ist es beim Europa-League-Geisterspiel am Donnerstag bei Olympique Marseille (18.55 Uhr/DAZN) untersagt, sich im Gebiet der französischen Hafenstadt aufzuhalten. Das Verbot wurde vom zuständigen Amtsbezirk ausgesprochen und gilt von 8 bis 24 Uhr, wie die Eintracht am Dienstag mitteilte.

Eintracht-Vorstand Axel Hellmann zeigte sich erzürnt über die Entscheidung und sprach von einem „unangemessenen und rechtsstaatlich hochgradig bedenklichen“ Eingriff. Weiter betonte er, dass die Fans die Mannschaft durch Europa nur begleiten wollten und nicht mitfahren, um „Ärger zu suchen“.

Das Fanbündnis Nordwestkurve hatte bereits am Montag verkündet, nicht nach Marseille fahren zu wollen. Es sei eine Frage der „Solidarität mit allen Eintrachtlern, denen dieses Erlebnis genommen wird“. Trotz des Geisterspiels für Olympique Marseille hätte der Eintracht ein minimales Ticketkontingent von 200 Karten zugestanden.

Ballarabi-Strafe: Rummenigge hofft auf abschreckende Wirkung

Karl-Heinz Rummenigge setzt in der Diskussion um Bundesliga-Härte gegen Stars des FC Bayern München darauf, dass die Sperre von vier Spielen für Karim Bellarabi abschreckende Wirkung hat. „Ich freue mich nie über Strafen von Spielern, aber in dem Fall könnte es ein Exempel sein, das man statuiert hat, um zu zeigen, dass man bereit ist, durchzugreifen“, sagte der Bayern-Vorstandschef am Dienstag.

Bellarabi war vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wegen seines groben Fouls am Münchner Rafinha gesperrt worden. Zudem muss der 28 Jahre alte Leverkusener 10.000 Euro Geldstrafe bezahlen. Sein Verein akzeptiert diese und kündigte an, keinen Einspruch einzulegen.

Rummenigge fordert nach den drei Verletzungen der Bayern in den ersten zwei Heimspielen der Saison eine klare Reaktion des DFB und der Schiedsrichter. „Was uns allen nicht gefällt, ist ein bisschen die Gangart, wie gegen uns gespielt wird. Das ist etwas, was abgestellt werden muss in der Bundesliga, da sind der DFB und insbesondere die Schiedsrichter gefragt, dass sie ein bisschen die Stürmer und Spieler schützen“, sagte Rummenigge am Dienstag vor dem Abflug des deutschen Meisters zum Champions-League-Auswärtsspiel bei Benfica Lissabon.

Infantino kritisiert spanische USA-Pläne

Fifa-Präsident Gianni Infantino (48) sieht die USA-Pläne der Primera División kritisch. Die spanische Liga hatte zuletzt mit einer möglichen Verlegung des Katalonien-Derbys zwischen dem FC Girona und dem FC Barcelona nach Miami im Jahr 2019 für Wirbel gesorgt.

„Ich glaube, ich würde in den USA ein großartiges Spiel der Major League Soccer einer Partie von La Liga vorziehen“, sagte Infantino, der Chef des Weltverbandes: „Im Fußball gilt der Grundsatz, dass Heimspiele zu Hause ausgetragen werden und nicht im Ausland.“ Der Weltverband Fifa werde auch einen Blick auf die Angelegenheit haben, ergänzte Infantino, da sie Auswirkungen auf den Fußball auf globalem Level haben könne.

Der spanische Meister Barcelona, das vermeintliche Heimteam Girona und der Ligaverband LFP hatten zuvor in einem gemeinsamen Antrag beim spanischen Verband RFEF um die Erlaubnis gebeten, das Ligaspiel am 26. Januar 2019 in den Vereinigten Staaten austragen zu dürfen. Das Duell würde im Hard Rock Stadium von Miami stattfinden. Ein Marketingvertrag sieht in den nächsten 15 Jahren je ein Spiel pro Saison von La Liga in den USA oder Kanada vor.

Auch Real Madrids Trainer Julen Lopetegui sieht das Vorhaben skeptisch. „Ich bin nicht dafür“, sagte der 52-Jährige: „Wir sollten alle auf denselben Plätzen bei gleichen Bedingungen spielen.“ Dies sorge für Gleichberechtigung aller Clubs.

Heidel und Watzke gegen Spiele im Ausland

Sportvorstand Christian Heidel von Vizemeister FC Schalke 04 und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund haben sich gegen Bundesliga- und Champions-League-Spiele im Ausland ausgesprochen. „Das wäre für mich ein Schritt, mit dem wir den Fußball und die Basis langsam kaputt machen“, sagte Heidel in einem gemeinsamen Interview mit seinem Kollegen Watzke dieser Zeitung.

Dass irgendwann ein Champions-League-Finale in den USA stattfinden wird, ist für Watzke durchaus realistisch. „Ich könnte mir vorstellen, dass es solche Dinge irgendwann mal geben wird. Ob es kommt, weiß ich nicht“, sagte der BVB-Chef. Er stellte aber klar: „Ich bin kein Anhänger davon, dass die Bundesliga in einem anderen Land ihre Spiele austrägt. Diese Meinung werde ich immer vertreten! Ebenso bin ich kein Freund davon, dass die Champions League der europäischen Vereine in New York ausgespielt wird.“

Heidel gab zu bedenken, dass die Stimmung bei solchen Spielen nicht vergleichbar wäre. „Die Atmosphäre, wie sie in Deutschland ist, gibt es in keinem anderen Land“, sagte er: „Dortmund und Schalke fahren mit 10.000 Fans auf Auswärtsfahrt. Um dieses Gefühl geht es doch: Schal ans Autofenster klemmen und losfahren. Im Flugzeug nach New York ist das schwer.“

DFL lässt sich in New York nieder

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) treibt die Auslandsvermarktung der Bundesliga weiter voran und eröffnet hierfür am 16. Oktober eine Repräsentanz in New York. Die Außenstelle in den USA wird neben dem Büro in Singapur (seit 2012) die zweite internationale Vertretung der DFL sein.

„Die USA sind der größte und wichtigste Sport- und Medienmarkt der Welt. Im Sinne unserer langfristigen Wachstumsperspektiven ist es vor diesem Hintergrund nur folgerichtig, wenn die DFL hier noch stärker als bisher vertreten ist“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert: „Ziel ist es, die Sichtbarkeit und Strahlkraft der Bundesliga und ihrer Clubs weiter auszubauen. Dies gilt insbesondere für die USA und Lateinamerika.“

Die Repräsentanz in Big Apple wird ebenfalls von der DFL-Tochtergesellschaft Bundesliga International (BLI) geführt. „Fußball erfreut sich einer stetig wachsenden Beliebtheit in den USA. Mit Blick auf die zahlreichen Fußballfans in Übersee ist daher genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Wahrnehmung der Bundesliga in Nord-, Mittel- und Südamerika durch lokalisierte Marketingmaßnahmen zu steigern, die Aktivitäten der Clubs zu unterstützen und vor Ort noch besser auf die Wünsche unserer Partner einzugehen“, sagte BLI-Geschäftsführer Robert Klein.

Tuchel schwärmt von Klopp

PSG-Trainer Thomas Tuchel bekundet viel Sympathie für seinen Kollegen beim FC Liverpool, Jürgen Klopp. „Er ist einer der witzigsten Typen, den Sie treffen können“, sagte der deutsche Coach von Paris Saint-Germain (PSG) der französischen Sportzeitung „L’Équipe“ (Dienstag). „Es erstaunt mich nicht, dass die Spieler alle für ihn in den Krieg ziehen“, sagte Tuchel.

Zum Start der Champions League trifft PSG mit den Stars Neymar und Kylian Mbappé am Abend auf Liverpool. Tuchel war Nachfolger Klopps bei den Bundesligisten FSV Mainz 05 und dann bei Borussia Dortmund gewesen. „Es ist wahr: Wenn wir uns sehen, sind wir uns sehr nahe“, sagte Tuchel dem Blatt. Beim Spiel hätten sie aber eine andere Herangehensweise, betonte der PSG-Trainer.

Tuchel sagte, er habe „riesigen Respekt“ vor Didier Deschamps, der als Trainer die französische Fußball-Nationalmannschaft im Juli zum Weltmeistertitel geführt hatte. „Ich habe den Eindruck, dass er bei jedem Mal genau weiß, was gemacht werden muss, um zu gewinnen.“

Rebic fehlt Eintracht weiter

Eintracht Frankfurt muss auch beim Auftakt in der Europa League am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) bei Olympique Marseille auf WM-Star Ante Rebic verzichten. Einen Einsatz des Kroaten könne er „kategorisch ausschließen“, sagte Eintracht-Coach Adi Hütter am Montagabend in der HR-Fernsehsendung „Heimspiel“: „Er ist auf einem guten Weg, aber momentan noch nicht in der Verfassung, in der er sein könnte und sein müsste.“

Aufgrund von Adduktorenproblemen ist Rebic in der Bundesliga in dieser Saison noch nicht zum Einsatz gekommen. Sein letztes Pflichtspiel hat er am 12. August im Supercup gegen Bayern München (0:5) bestritten.

Bayern gibt Entwarnung bei Ribéry und Goretzka

Bayern München kann zum Auftakt der Champions-League-Saison mit dem Gastspiel bei Benfica Lissabon am Mittwoch (21 Uhr/Sky) auf Nationalspieler Leon Goretzka und Franck Ribéry zurückgreifen. Beide Profis gehörten am Dienstagmorgen zur Reisegruppe des deutschen Rekordmeisters.

Goretzka hatte am Montag das Training abbrechen müssen und war mit bandagiertem rechten Fuß vom Platz gehumpelt. Das 3:1 gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Sonnabend hatte er wegen einer Hüftblessur verpasst. Ribéry saß gegen Bayer nur auf der Bank, die Einheit am Montag verpasste er wegen einer Magenverstimmung.

Auch Renato Sanches war mit an Bord. Trainer Niko Kovac hatte angekündigt, dass der Portugiese bei seinem Exclub „nicht als Reiseführer“ dabei sein werde. Neben 19 Profis flogen auch Paul Will (zentrales Mittelfeld) und Woo-Yeong Jeong (offensive Außenbahn) von der zweiten Mannschaft der Bayern mit.

Italien will Vereine mit einheimischen Talenten belohnen

Die italienische Regierung will gezielt Vereine fördern, die vermehrt in die Entwicklung italienischer Talente investieren. „Wir denken, wie wir den Fußball und den Sport im Allgemeinen unterstützen können. Wir denken an Steuervergünstigungen und an finanziellen Beiträge für Vereine, die auf den eigenen Nachwuchs setzen“, sagte Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini nach Medienangaben.

Zuletzt hatte der Trainer der italienischen Nationalmannschaft, Roberto Mancini, beklagt, dass die Serie-A-Clubs in dieser Saison eine Rekordzahl an Ausländern im Kader hätten. Man müsse verstärkt italienische Spieler fördern, sagte Mancini. „Ich kann nicht Clubs bestrafen, die elf Ausländer einsetzen. Niemand kann uns jedoch daran hindern, jene Vereine zu begünstigen, die italienische Athleten unterstützen“, sagte Innenminister Salvini.